Zunächst ein Einführender Text, zu den Fragen geht es hier.

Die Rolle der Waffe in der heutigen Zeit?

Zunächst ist es einmal schwierig: man echauffiert sich schon von vornherein über den Missbrauch von Waffen und die herrschende Gewalt überall in der Welt, ob in Industrienationen oder Dritte-Welt-Ländern, ohne genau zu wissen woher sie stammen und wie Konflikte verursacht werden. Dabei bekommen wir zugegeben relativ wenig mit, was in "der Welt" passiert und assimilieren meist ungefiltert und undifferenziert die Meinungen der einschlägigen Medien. An dieser Stelle könnte man auf kritischste Weise wirtschaftliche und geopolitische Interessen diskutieren und diesen Artikel quasi explodieren lassen. Doch dieses ist womöglich gar nicht nötig, um sich mit dem Thema sinnvoll auseinanderzusetzen. Wir fangen ganz unten an und fragen erst einmal:

Was ist eine Waffe?

Nun... man ist sich sicherlich sofort darüber einig, dass alles was wir als "Waffe" bezeichnen ein Mittel ist, um Macht und Kontrolle auszuüben. An dieser Stelle käme sicherlich schon das Argument:"Waffen töten!". Im übergeordneten Sinn ist dies jedoch nur eine mögliche Folge, denn reden wir von abstrakten Begriffen wie z.B. "Die Waffe der Frau" oder "Geld als Waffe", dann implizieren wir damit nicht automatisch, dass am Ende "Jemand" oder "Etwas" zu Schaden kommt. Selbst eine Projektilwaffe, kann dazu genutzt werden anderen Menschen ihren Willen aufzuzwingen, ohne dass physischer Schaden davon getragen wird. Auch reicht oft nur die Präsenz einer Waffe als Demonstrationsmittel. Wie würden wir uns fühlen, wenn in der U-Bahn vor uns ein Unbekannter ein großes Messer aus der Hosentasche zieht? Selbst wenn er damit nur herumspielen würde, wir würden vermutlich Angst bekommen. Fakt ist:

Waffen haben eine Wirkung, egal ob sie genutzt werden oder nicht!

Auch ist die Größe der Angst davon abhängig, welchen Eindruck der Unbekannte auf uns macht. Würde ein Businessman im schicken Anzug mit Laptoptasche (der typische BWL'er-Stereotyp) das Messer zücken, so wären wir eher verwundert und zunächst verwirrt als in Panik, da dies nicht unserem eigentlichen Weltbild entspräche. Auch fürchten wir uns nicht davor in einem Steakhouse zu sitzen, wo alle Besucher um uns herum mit potentiellen Sitchwaffen für den Kampf gegen das blutige Steak ausgerüstet werden.

Es scheint also, dass sowohl die äußeren Bedingungen, als auch unser eigenes Weltbild Einfluss darauf haben, ob wir eine Waffe als "Bedrohung" wahrnehmen oder nicht.

Die Waffen jedoch, welche im Rahmen dieses Projektes thematisiert werden, sind definitiv als Bedrohung wahrzunehmen, denn sie werden von Menschen eingesetzt, um andere zu töten, zu kontrollieren, schlichtweg um eigene Interessen durchzusetzen. Gerade deshalb ist es zwingend notwendig über die Daseinsberechtigung dieser Waffen zu diskutieren. Gern werden Einsätze mit Waffen mit beschönigenden Worten wie "friedenserhaltende Maßnahmen" oder "Stabilisierungsmaßnahmen" bezeichnet. Überlegen wir uns weiter was dies bedeutet: Die einzige Möglichkeit vor einer anderen Person absolut sicher zu sein und Frieden zu bewahren ist ihn von vornhinein unschädlich zu machen. Jede sonstige Maßnahme würde wahrscheinlich auf Vertrauensbasis beruhen. Ich respektiere dich, dafür respektierst du mich. Leider zeigt uns ein Blick in die Realität, dass dies selten der Fall ist und Menschen anderen Menschen oft erstmal skeptisch gegenüberstehen. In Zeiten der Globalisierung ist dies ein ziemlich großes Problem für die Gesellschaft geworden, da wir uns schon längst nicht mehr nur mit regionalen Themen, sondern auch mit Themen aus aller Welt beschäftigen. Während wir vor ca. 150 Jahren noch in vergleichsweise überschaubaren Gemeinschaften gelebt haben, sind wir heute schon mit der gesamten Welt vernetzt und fühlen uns manchmal genötigt zu allem eine Meinung haben zu müssen. Dass der Mensch mit dieser Aufgabe völlig überfordert ist, sieht man besonders gut daran, dass heutzutage mehr Krisenregionen und Kriegsgebiete bestehen, als jemals in der Geschichte der Menschheit zuvor. Auf jedem Kontinent der Erde existieren Krisengebiete/Kriegsgebiete oder Gebiete mit kriegsähnlichen Zuständen. Selbst in den USA (Waffenexporteur Nr.1) sterben jedes Jahr 30000 Menschen durch Schusswaffen. Da wir durch die modernen Medien ständig informiert sind, bekommen wir auch ständig die Angst suggeriert betroffen zu sein. Die Angst vor Terroranschlägen und eine systematische Stereotypisierung einer Weltreligion zu potentiellen radikalen Terroristen sind die besten Beispiele. Da es ein menschliches Bedürfnis ist in Frieden und Sicherheit zu leben ist es also doch gut, dass wir Mittel haben dies zu erreichen? Ist es da nicht schön, dass das eigene Land hochtechnologische Waffen produziert und eine gut ausgerüstete Armee befehltigt oder wird hier am Ende nur über etwas hinweggetäuscht, z.B. dass mit Waffen und Rüstungsgütern ein sehr gutes Geschäft gemacht wird?

"Als zum erstenmal das Wort »Friede« ausgesprochen wurde, entstand auf der Börse eine Panik. Sie schrien auf im Schmerz: Wir haben verdient! Lasst uns den Krieg! Wir haben den Krieg verdient!" - Karl Kraus, Aphorismen

Dass das Geschäft mit den Waffen ein zweischneidiges Schwert ist und die Frage: "Wie können wir diese Welt etwas sicherer machen?", nicht mit der Antwort: "Mit noch mehr Waffen!", zu beantworten ist, sollte an dieser Stelle klar sein. Unabhängig davon welche Motivationen zu einem Krieg geführt haben, am Ende des Krieges gibt es immer Gewinner und Verlierer.

Beispiel: Krieg in Afghanistan & Irak

Ein gutes Beispiel dafür, dass wir Wirtschaftskriege führen, an denen sowohl Rüstungs- als auch Ölindustrie gut mitverdienen ist der Krieg in Afghanistan und Irak. Ausschlaggebend für den Krieg in Afghanistan waren die Anschläge am 11. September, welche bis heute noch stark umstritten sind - es sind etliche Indizien und Fakten im Internet zu finden, die gegen die offizielle Version sprechen. Der zu dieser Zeit amtierende Präsident George W. Bush Jr. (Ex-Alkoholiker und Legastheniker), welcher selbst einer texanischen Öldynastie angehört, veranlasste unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung und des Bekämpfens der angeblichen Drahtzieher, Osama Bin Laden und dem Taliban-Regime, die Verlegung amerikanischer Truppen, sowie einige Truppen der NATO-Mächte nach Afghanistan. Nachdem bis 2004 das Land zum großen Teil unter US-amerikanische Kontrolle fiel, sicherten sich die USA die Kontrolle über das Öl. Auch verdient die USA durch den vom CIA unterstützen Wiederaufbau des afghanischen Opiumanbaus und -handels. Parallel zum Afghanistan-Konflikt wurde, unter gefälschten Beweisen, welche darauf hinwiesen, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen besäße, der Irak angegriffen. Hier ging die USA unter gefälschtem Vorwand analog zum Afghanistan-Konflikt vor. Zusammenfassend sind dies die aktuellsten und anschaulichsten Beispiele für die US-amerikanische Außenpolitik. Krisenherde schaffen, mittels anfachender Rüstungsindustrie intervenieren, Ressourcen sichern und am Machtvakuum und der Zerwürfnis des betroffenen Staates mitverdienen. Aber auch hier ist es nicht die US-amerikanische Bevölkerung, die an diesen Kriegen mitverdient, sondern immer wenige (Oligarchen oder Großindustrielle), welche sich über den Umweg des Krieges und des dadurch verbreiteten Leides die Taschen vollstopfen.

Da dieses Beispiel sehr verkürzt und vereinfacht dargestellt wurde, empfehlen wir dringend, sich bei Interesse sich über die angegebenen Quellen, sowie aber auch auf eigene Weise zu informieren. Prinzipiell gilt für uns: Alles kritisch hinterfragen und letztendlich an das glauben, was sich am ehesten mit einem realistischen Weltbild vereinbaren lässt.

QUELLEN:
Warum führen Menschen immer noch Kriege?
Das Geschäft mit dem Krieg. Beispiel: Syrien
Krieg ist ein gutes Geschäft
Das schmutzige Geschäft
Wirtschaftsmotor Krieg
Schusswaffen in den USA
Profiteure des Afghanistankriegs
Profiteure des Afghanistankriegs 2
Afghanistankrieg Übersicht
Afghanischer Opiumhandel>





Weiteres zum Thema Rüstungsindustrie allgemein findet ihr hier.
Hier stehen alle Fragen zur Kategorie: Rüstungsindustrie Allgemein mit Quellen und Informationen:

Frage 1:

Am 28.12.2011 gab der Oberkommandierende der Niederländischen Streitkräfte, General Peter van Uhm, auf der Konferenz "TEDxAmsterdam" folgendes bekannt:

"The gun may be one of the most important instruments of peace and stability that we have in this world."

"Die Schusswaffe dürfte eines der wichtigsten Instrumente für Frieden und Stabilität sein, die wir in dieser Welt haben."

Stimmst du dieser Aussage zu?


Link zur Rede und Aussage



Frage 2:

Der 2. Verfassungszusatz der amerikanischen Verfassung rechtfertigt nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs den Privatbesitz von Waffen in allen amerikanischen Bundesstaaten:

"A well regulated Militia being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms shall not be infringed."

"Eine gut regulierte Bürgerwehr (Miliz) ist nötig für die Sicherheit eines freien Staates, das Recht der Bürger Waffen zu besitzen und zu tragen sollte nicht verletzt werden."

Wie stehst du dieser Aussagen gegenüber?


Archives.gov: Bill of Rigths (englisch)
wisegeek: Why is the Second Amendment of the United States Constitution so Controversial? (englisch)



Frage 3:

In seinem Buch "Der Zauberberg" aus dem Jahr 1924 schreibt Thomas Mann:

"Dem Problem der Toleranz dürften Sie kaum gewachsen sein, Ingenieur. Prägen Sie sich immerhin ein, dass Toleranz zum Verbrechen wird, wenn sie dem Bösen gilt."

Sollte Intoleranz gegenüber der Rüstungs-und Waffenindustrie aus Sicht des/der Ingenieur/s/in zur moralischen Pflicht werden?

VDI: ethnische Grundsätze



Frage 13:

Si vis pacem para bellum: "Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor" - ein lateinisches Sprichwort.
Stimmst du diesem zu?



Frage 14:

Käme für dich ein Studium an einer militärisch orientierten Universität/Hochschule in Frage? (z.B. der Helmut-Schmidt Universität Hamburg (Bundeswehr Universität) oder der AMU (American Military University), USA)



Frage 15:

Zwei Meinungen:

Jeder Mensch sollte frei entscheiden können, wo er lebt; Menschen sollten nicht durch unnatürliche Grenzen in Gesellschaften aufgeteilt und voneinander getrennt werden. Ein Mensch kann schließlich auch nichts dafür, wo er geboren wurde. (Vergleiche: Astronaut Alexander Gerst: Im All gibt es keine Grenzen, Nationalitäten spielen da keine große Rolle.")

vs.

Staaten und Gesellschaften haben ein natürliches Recht, sich selbst durch das Absichern und Überwachen der territorialen Grenzen zu schützen.

Frage:
Findest du es richtig, dass Staaten ihre Grenzen mit teils hohem technischem Aufwand sichern?



Frage 16:

2013 veröffentlichte der Amerikanische Jurastudent Cody Wilson eine Anleitung zum 3D-Druck einer funktionierenden Handfeuerwaffe aus Plastik im Internet. Kurz darauf gründete er die Non-Profit Organisation Defence Distributed, die sich für eine freie Verfügbarkeit von Waffen für jedermann einsetzt, zumal gewöhnliche Waffenreglementierungen für einfach druckbare Waffen aus Plastik nur schwer durchzusetzten sind. Die Vision: "Anywhere there's a computer and an internet connection, there would be the promise of a gun."

"Dort wo es einen Computer gibt und Internetverbindung besteht, dort würde es eine Garantie für Schusswaffe geben."

Findest du eine solche leichte Verfügbarkeit von Waffen erstrebenswert?

Vice: Click, Print, Gun: The Inside Story of the 3D-Printed Gun Movement (25. März 2013 - englisch, mit Video)
PC Welt: Erste Handfeuerwaffe aus dem 3D-Drucker (07. Mai 2013)



Frage 17:

Stelle dir allgemein folgende Situation vor: Du hast erfolgreich (d)ein Studium beendet, seit dem ist aber ein Jahr vergangen, indem du dich vergeblich um einen passenden Arbeitsplatz bemüht hast. Nun hast du eine Zusage von einem Unternehmen, bei dem du erst jetzt festgestellt hast, dass sie auch Produkte herstellen, die dann in der einschlägigen Rüstungsindustrie in Waffensystemen eingebaut werden (z.B. Teile von Triebwerken für Kampfflugzeuge oder Software für militärische U-Boote). Bisher hattest du vom Unternehmen und der Stelle einen sehr guten Eindruck.

Wäre die Tatsache, dass das Unternehmen Güter für die Rüstungsindustrie herstellt ein solches Problem für dich, dass du die Stelle, ohne Aussicht auf Alternativen, ablehnen würdest?

Eine Auswahl an Firmen, die in der deutschen Rüstungsindustrie aktiv sind, findet ihr unter dem Menüpunkt "Deutsche Firmen".