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Baukasten:Digitales-Starter-Kit

Version vom 13. Juli 2020, 17:22 Uhr von Tub.seminar (Diskussion | Beiträge) (Welche Prüfungsform?)

Überblick - digitales Starter Kit

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Was hat das Blue Engineering Seminar zum Ziel?

Das interdisziplinär ausgerichtete Blue Engineering Seminar bietet einen Blick über den Tellerrand und eine (inter-)aktive Auseinandersetzung mit ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung. Die Studierenden ergänzen so ihr Fachwissen durch ein Orientierungswissen und erwerben Kompetenzen, die ihnen helfen ihre Rolle in Bezug auf Technik und Gesellschaft zu kennen und mit anderen gemeinsam auszugestalten.

Wie läuft das Seminar ab?

Interessant, kreativ, interdisziplinär, manchmal hitzig aber immer in guter Arbeitsatmosphäre. Auch im digitalen Format bietet Blue Engineering keinen Frontalunterricht, sondern ein methodisch und thematisch vielfältiges Seminar, das durch die Teilnehmenden weitestgehend mitgestaltet wird.

Was sind Bausteine?

Bausteine sind das Kernelement des studierenden-getriebenen Blue Engineering Seminars. Diese inhaltlich und didaktisch gut dokumentierten Einheiten verlagern sowohl den Lern- als auch den Lehrprozess innerhalb eines Seminars weitestgehend auf die Teilnehmenden, so dass die Durchführenden keine Expert_innen sein müssen, sondern Moderator_innen, die einen komplexen Lehr-/Lernprozess anleiten.

Wie ist das Blue Engineering Seminar aufgebaut?

Das Blue Engineering Seminar besteht im wesentlichen aus drei Phasen:

  1. Tutor_innen führen sechs festgelegte Grundbausteine durch, um den Teilnehmenden die Arbeitsweise sowie den allgemeinen inhaltlichen und didaktischen Anspruch des Seminars zu vermitteln
  2. Teilnehmenden führen in Kleingruppen bestehenden Bausteine für ihre Kommiliton_innen durch und lernen so, wie eine anspruchsvolle Lehr-/Lerneinheit gestaltet werden kann.
  3. Die Kleingruppen entwickeln über das gesamte Semester einen eigenen Baustein, den sie anschließend für ihre Kommiliton_innen durchführen und zur weiteren Verwendung umfassend dokumentieren. Zur Qualitätssicherung erhalten sie mehrmals Feedback von Kommiliton_innen und Tutor_innen.

Welche Prüfungsleistungen werden erbracht?

Die Teilnehmenden legen eine Portfolioprüfung aus zwei Teilprüfungen mit jeweils 50 Punkten ab:

  • Führen eines Lernjournals als Einzelarbeit
  • Entwicklung, Durchführung und Präsentation eines eigenen Bausteins in einer Semesterprojektgruppe

Wer nimmt am Seminar teil?

(Angehende) Ingenieurinnen und Ingenieure, die über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Studierende der Planungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften mit einem Interesse an Technik, Gesellschaft und Verantwortung können problemlos teilnehmen, da tiefergehende technische Kenntnisse nicht notwendig sind.

Von wem wird das Seminar angeboten?

Von allen, die mit Methodenvielfalt Themen der sozialen und ökologischen Verantwortung in die Hochschullehre einbinden möchten. Mit dem digitalen Starter Kit kann sofort losgelegt werden. An den oben genannten Hochschulen wird das Seminar weitestgehend von Tutor_innen durchgeführt. Das Seminar als ganzes wird jeweils von einer_m Ho Hochschullehrer_in verantwortet, der_die die Tutor_innen unterstützt.

Wo und wie wird das Blue Engineering Seminar bereits angeboten?

Das modular aufgebaute Seminar wird bereits an sieben Hochschulen jeweils im Wahlpflichtbereich mehrere Studiengänge mit etwa 5 bis 6 Leistungspunkten und für etwa 25 bis 100 Teilnehmende angeboten. Bisher haben über 2.000 Studierende an der TU Berlin, TU Dresden, TU Hamburg, HTW Berlin, TH Köln, HS Ruhr West und HS Düsseldorf teilgenommen.

Wie kann ich an meiner Hochschule ein Seminar anbieten?

Das Blue Engineering Seminar ist komplett modular aufgebaut, so dass es an die jeweiligen Bedingungen ohne weiteres angepasst werden kann. Das digitale Starter Kit stellt die wesentlichen Grundbausteine für ein digitales Blue Engineering Seminar zur Verfügung, so dass direkt morgen ein eigenes Seminar angeboten werden kann. Neben den Bausteinen wird einzig ein übliches Lernmanagementsystem sowie ein Videokonferenzsystem benötigt.

Welche Unterstützung erhalte ich, wenn ich ein Seminar anbieten möchte?

Die Verantwortlichen an den bestehenden Hochschulen kooperieren bereits intensiv miteinander. Wenn Sie ein Seminar starten möchten, erhalten Sie - insofern gewünscht - eine intensive Begleitung, so dass Sie von dem Erfahrungswissen profitieren können, das wir uns über die letzten Jahre erworben haben.

Wie wurde das Seminar ins Digitale übertragen? Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht?

An allen sieben Hochschulen/Universitäten wird ein digitales Blue Engineering Seminar per Videokonferenz angeboten. Die Verantwortlichen stehen in einem regelmäßigen Austausch miteinander und ihre bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der digitale Raum so gestaltet werden kann, dass die Teilnehmenden stark in Interaktion und in einen Austausch miteinander treten können. Die Teilnehmenden melden uns zurück, dass das Blue Engineering Seminar ihnen das digitale Semester rettet, weil sie hier nicht nur vorm Rechner sitzen, sondern mit Menschen direkt in Kontakt kommen.

Semesterablaufplan

1. Sitzung - Einstiegssitzung


2. Sitzung - Plastik


3. Sitzung - Technikbewertung und Themen-/Gruppenfindung


4. Sitzung - Das produktivistische Weltbild


5. Sitzung - Verantwortung und Kodizes


6. Sitzung, 7. Sitzung und 8. Sitzung - Semesterprojekte - Generalproben


9. Sitzung - Wahlbaustein - Tutor_innen


10. Sitzung, 11. Sitzung und 12. Sitzung - Semesterprojekte - Premieren


13. Sitzung - Gemeinsamer Abschluss - Markt der Möglichkeiten


digitale Bausteine


100 Punkte - Faktoren der Technikgestaltung - digital

100Punkte.jpg
Kurzbeschreibung
Die Gestaltung von Technik und die damit verbundene technische Entwicklung scheint sich oftmals einfach so zu ergeben, ohne dass einzelne Menschen bestimmte Entscheidungen auf transparenten Grundlagen treffen. Durch den Baustein reflektieren die Teilnehmenden die aus ihrer Perspektive relevanten Faktoren der Technikgestaltung und vergleichen sie mit den derzeit bestimmenden Faktoren. Insgesamt stellt sich damit die Frage, wer welche Anforderungen in die Gestaltung von Technik einbringen kann und wie die daraus entstehenden Zielkonflikte gelöst werden.

Die vielen unterschiedlichen und sich oftmals widersprechenden Anforderungen in die Gestaltung von Technik werden selten explizit benannt. Es ist kaum nachvollziehbar, wer welche Anforderungen einbringt, da sie sich oftmals durch Gewohnheit, Tradition und kulturelle Gepflogenheiten in die technischen Artefakte, Prozesse und Systeme einschleichen.

Die Teilnehmenden dieses Bausteins erarbeiten sich verschiedene Faktoren, die aus ihrer Sicht Eingang in die Gestaltung von Technik finden sollten und gewichten diese durch die Verteilung von insgesamt 100 Punkten. Auf diese Weise werden implizite Anforderungen offen gelegt und den Teilnehmenden wird klar vor welchem Hintergrund sie persönlich Technik gestalten möchten und in welchem Zielkonflikt ihre persönlichen Anforderungen zueinander stehen und zu weiteren Anforderungen.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, Kooperation, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Reflexion auf Leitbilder, moralisches Handeln
Lernformen
kreativ, systemorientiert
Methoden
Einzelreflexion, Gruppenreflexion
Gruppengröße
>2
Dauer
30 Minuten
Material
keins


25 Fragen von Max Frisch - digital

25Fragen.jpg
Kurzbeschreibung
Der Baustein “25 Fragen von Max Frisch” regt dazu an, sich mit ganz grundsätzlichen Fragen zu Technik und Gesellschaft, eigenem Privatleben, Studium und Beruf, Lehre und Forschung auseinanderzusetzen. Durch den Baustein werden bestehende Strukturen in Frage gestellt und Optionen für ein neues, anderes Denken ermöglicht. Die Teilnehmenden reflektieren in Einzelarbeit ihre eigenen Werte und diskutieren sie mit anderen.

Im Jahr 1987 wurde Max Frisch die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin verliehen. Statt einer klassischen Dankesrede hat er den Anwesenden 25 Fragen gestellt. Max Frisch beabsichtigt mit seinen Fragen nicht, die Universität auf die Suche nach neuen Antworten zu schicken. Stattdessen wollte er mit seinen immer noch aktuellen Fragen zum gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren innerhalb der Universität anregen.

Die Teilnehmenden stellen sich zur Vorbereitung in Einzelarbeit morgens und abends jeweils 5 Fragen und reichen sie ein. In der Präsenzphase tauschen sich die Teilnehmenden in 4er-Gruppen über ihre Fragen aus, stellen eventuell neue, wählen besonders gute Fragen aus und verknüpfen die Fragen miteinander. Anschließend werden die Fragen von Max Frisch gemeinsam gelesen und diskutiert - auch im Hinblick auf die Fragen der Kleingruppe. Zur Nachbereitung erstellen die Teilnehmenden in Einzelarbeit einen eigenen Fragebogen mit 25 Fragen.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, Kooperation, Partizipation, Motivation von sich und Anderen, Reflexion auf Leitbilder
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
Schreibfluss, Fragen stellen, Kaskade
Gruppengröße
>2
Dauer
30 Minuten
Material
-


4-in-1-Perspektive

Kompass.jpg
Kurzbeschreibung
Arbeit nimmt im Globalen Norden und speziell in Deutschland einen zentralen Platz im Leben der meisten Menschen ein. Arbeit wird meist verkürzt auf Produktionsarbeit und genauer lohnabhängige Beschäftigung. Mit dieser Form von Arbeit ist eine starke gesellschaftliche Wertschätzung verbunden, so dass Produktionsarbeit für viele Menschen Selbstvergewisserung ebenso wie Selbstinszenierung ist. Die Kehrseite ist, dass andere Formen von Arbeit nur wenig anerkannt werden.

Die 4-in-1 Perspektive von Frigga Haug beschreibt vier Formen von menschlicher Tätigkeit: 1) Produktionsarbeit, 2) Reproduktions-/Sorgearbeit, 3) Kulturelle Arbeit/eigene Entwicklung und 4) politische Arbeit. Durch diese Unterscheidung menschlicher Tätigkeiten ist es möglich zu analysieren, wie die Tätigkeiten auf verschiedene Personengruppen verteilt werden und wie manche Gruppen auch gänzlich von Tätigkeiten ausgeschlossen werden.

Die Teilnehmenden erarbeiten sich die vier Begriffe der 4-in-1 Perspektive in der Vorbereitungsphase. In der Präsenzphase übernehmen die Teilnehmenden die 4-in-1 Perspektive, um aus Sicht verschiedener Personengruppen zu analysieren wie viel Zeit sie jeweils auf einen der Bereiche verwenden und in welchem (zeitlichem) Verhältnis die vier Bereiche zueinander stehen. In der Nachbereitung wenden sie die 4-in-1 Perspektive auf ihr eigenes Leben an.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Reflexion auf Leitbilder, moralisches Handeln, Unterstützung anderer
Lernformen
systemorientiert
Methoden
Kleingruppenarbeit
Gruppengröße
>2
Dauer
45 Minuten
Material
Text


4-in-1-Perspektive-Präsenz

Kompass.jpg
Kurzbeschreibung
Arbeit nimmt im Globalen Norden und speziell in Deutschland einen zentralen Platz im Leben der meisten Menschen ein. Arbeit wird meist verkürzt auf Produktionsarbeit und genauer lohnabhängige Beschäftigung. Mit dieser Form von Arbeit ist eine starke gesellschaftliche Wertschätzung verbunden, so dass Produktionsarbeit für viele Menschen Selbstvergewisserung ebenso wie Selbstinszenierung ist. Die Kehrseite ist, dass andere Formen von Arbeit nur wenig anerkannt werden.

Die 4-in-1 Perspektive von Frigga Haug beschreibt vier Formen von menschlicher Tätigkeit:

  1. Produktionsarbeit
  2. Reproduktions-/Sorgearbeit
  3. Kulturelle Arbeit/eigene Entwicklung
  4. politische Arbeit.

Durch diese Unterscheidung menschlicher Tätigkeiten ist es möglich zu analysieren, wie die Tätigkeiten auf verschiedene Personengruppen verteilt werden und wie manche Gruppen auch gänzlich von Tätigkeiten ausgeschlossen werden.

Die Teilnehmenden erarbeiten sich die vier Begriffe der 4-in-1 Perspektive in der Vorbereitungsphase. In der Präsenzphase übernehmen die Teilnehmenden die 4-in-1 Perspektive, um aus Sicht verschiedener Personengruppen zu analysieren wie viel Zeit sie jeweils auf einen der Bereiche verwenden und in welchem (zeitlichem) Verhältnis die vier Bereiche zueinander stehen. In der Nachbereitung wenden sie die 4-in-1 Perspektive auf ihr eigenes Leben an.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Reflexion auf Leitbilder, moralisches Handeln, Unterstützung anderer
Lernformen
systemorientiert
Methoden
Kleingruppenarbeit
Gruppengröße
>8
Dauer
60 Minuten
Material
Text


Bisphenol A und Plastik - Erlauben oder Verbieten - Digital

Plastik.jpg
Kurzbeschreibung
Der digitale Baustein thematisiert unterschiedliche Positionen in Bezug auf gesellschaftlich umstrittene Techniken von denen vermeintliche oder reale Gefahren ausgehen. Kritisch beleuchtet wird hierbei die Rolle der Wissenschaft, die den verschiedenen Interessensgruppen oftmals passende Argumente für und wider einer bestimmten Technik liefert, indem das Risiko klein oder groß gerechnet wird. Des Weiteren werden die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Einflussnahme behandelt und wer welche Anforderungen in den Entscheidungsprozess einbringen kann, um so eine Entscheidung in ihrem_seinem Sinn zu erreichen.

Bisphenol A ist einer der zentralen Grundstoffe in der Kunststoffherstellung und damit nahezu in allen Arten von Plastik vorhanden. Ursprünglich wurde Bisphenol A als Östrogen-Ersatz entwickelt, zeigte jedoch nicht die gewünschte Wirkung. In der Vergangenheit war Bisphenol A aufgrund seiner hormonellen Wirkung immer wieder Gegenstand kontroverser wissenschaftlicher Studien, gesellschaftlicher Debatten und politischer Entscheidungen.

Die Teilnehmenden nehmen die Perspektive von Vertreter_innen der Industrie, Wissenschaft, einer Bürgerinitiative und von Entscheidungsträger_innen ein. Ausgehend von den gleichen Quellen erarbeiten sie sich eine eigenständige Position, die sie in eine gespielte TV-Talkshow einbringen. Auf Grundlage dieser Debatte bestimmen die Entscheidungsträger_innen wie mit Bisphenol A zukünftig umgegangen wird. Im Anschluss wird sowohl die Debatte, wie auch der Entscheidungsprozess gemeinsam reflektiert.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, Antizipation, Umgang mit unvollständigen und über komplexen Informationen, disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung, Kooperation, Partizipation, Reflexion auf Leitbilder
Lernformen
kooperativ, faktenorientiert
Methoden
TV-Talkshow-Debatte mit unterschiedlichen Positionen
Gruppengröße
>4
Dauer
90 Minuten
Material
E-Learning Einheit allgemein zu Plastik, Faktenkarten zu Bisphenol A mit Mini-Quiz


Boeing 737 MAX - Untersuchungsausschuss

Flugzeug-Cockpit.jpg
Kurzbeschreibung
Die Teilnehmenden üben, verschiedene Perspektiven zur Betrachtung eines Sachverhalts einzunehmen. Westliches Übelegenheitsdenken, mangelhafte Ausstattung staatlicher Stellen, Regulierung als Fortschrittshindernis und wissenschaftliche Perspektiven auf komplexe Systeme. Technik ist nicht ethisch neutral und so ist auch die Ingenieurarbeit nicht neutral. Die starke Fragmentierung der Ingenieurarbeit, bei der Einzelne auf kleinteilige Arbeitsschritte spezialisiert sind, führt zu einer Entfremdung zum Gesamtprojekt und es ist dabei leicht den Blick für das große Ganze zu verlieren. Für verantwortungsbewusstes Handeln ist gerade dieser Rundumblick wichtig. Identifiziert man einen Verantwortungskonflikt, ist es meistens der Rückhalt in Netzwerken, der hilft diesen zu lösen.

Zwei fast fabrikneue Maschinen des Typs Boeing 737 Max stürzten 2018 und 2019 kurz hintereinander ab. Bis 2020 war die Neuzulassung des Typs nicht abgeschlossen, die Ursache der Abstürze liegt im Versagen eines Sicherheitssystems, das instabile Fluglagen verhindern sollte. Der Baustein blickt aus verschiedenen Perspektiven auf diese Katastrophe. Die Studierende sollen vom konkreten Vorfall abstrahieren und konkrete politische Maßnahmen als Reaktion darauf vorschlagen.

Bereits in der Vorbereitung der Sitzung sind die Teilnehmenden in vier Gruppen aufgeteilt. Zur Vorbereitung steht eine Fernseh-Dokumentation oder alternativ ein Fachvortrag zur Verfügung. Außerdem gibt es zu jeder der vier Perspektiven einen kurzen Einführungstext und einen Quellentext. Der Baustein gliedert sich in vier Teile: Arbeit in den Perspektiv-Gruppen I: Problemdefinition und Abstraktion, Arbeit in den Perspektivgruppen II: Gegenmaßnahmen und Vortragsvorbereitung. Anschließend in der Großgruppe: Rollenspiel parlamentarischer Untersuchungsausschuss, Abschlussdiskussion.

Kompetenzen
disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Kooperation, Partizipation, Reflexion auf Leitbilder, moralisches Handeln, Empathie, Perspektivübernahme, Antizipation, disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Umgang mit überkomplexen, unvollständigen Informationen, Partizipation
Lernformen
kreativ, kooperativ, faktenorientiert
Methoden
Quellenarbeit, Gruppenarbeit, Rollenspiel
Gruppengröße
>10
Dauer
95 Minuten
Material
Videos zur Vorbereitung, Texte zur Vorbereitung: verschiedene Perspektiven auf die B737-MAX-Katastrophe


Das Produktivistische Weltbild - digital

Das produktivistische Weltbild.jpg
Kurzbeschreibung
Der Text “Das Produktivistische Weltbild“ von Otto Ullrich analysiert die “industrielle Lebensweise” des globalen Nordens und die Probleme, die sich hierdurch ergeben. Dies sind beispielsweise eine hohe Ungleichheit in materieller und politischer Hinsicht zwischen den Menschen sowie die räumliche und zeitliche Verschiebung der Folgen der industriellen Lebensweise.

Der Text ist unterteilt in drei Abschnitte. Abschnitt A ist eine Problembeschreibung an Hand der Begriffe: Mitwelt, Gerechtigkeit und Glück; Abschnitt B identifiziert eine Reihe von Ursachen für die zuvor genannten Probleme, u.a. die fossil getriebene Verwüstung, die Zurichtung zur industriellen Arbeit, die Produktion von Bedürfnissen; Abschnitt C gibt ausgewählte Stichworte für eine zukunftsfähige Lebensweise, u.a. Wiedergewinnung der Politik, Entschleunigung und solidarische Ökonomie.

In Kleingruppen erarbeiten sich die Teilnehmenden die einzelnen Abschnitte des Textes und diskutieren diese anhand von verschiedenen Leitbegriffen. Die Diskussionsrunden werden während der Sitzung regelmäßig neu zusammengestellt, sodass die Teilnehmenden nacheinander sich gegenseitig die verschiedenen Leitbegriffe vorstellen und miteinander diskutieren.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, Antizipation, disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen Kooperation, Partizipation, moralisches Handeln, Reflexion auf Leitbilder
Lernformen
kooperativ, faktenorientiert
Methoden
Kleingruppenarbeit und -diskussionen
Gruppengröße
>6
Dauer
90 Minuten
Material
Text “Das produktivistische Weltbild” von Otto Ullrich


Einstiegssitzung - digital

Einstiegssitzung.jpg
Kurzbeschreibung
Dieser erste Modulbaustein dient als Einstieg in das Seminar. Die Teilnehmenden werden mit den Inhalten und dem Konzept des Seminars vertraut gemacht und lernen sich untereinander kennen.

Die Moderation stellt die Eckdaten des Seminars, sowie dessen Entstehung, Idee und dieElemente vor. Die Teilnehmenden näheren sich dem Untertitel von Blue Engineering indem sie sich den Begriff “soziale und ökologische Verantwortung” erarbeiten.

Die Vorstellung des Seminars erfolgt durch einen Vortrag der Moderation. Die Teilnehmenden erstellen in Einzelarbeit eine Mindmap zum Thema Verantwortung, die anschließend in Kleingruppen diskutiert wird. Durch interaktive Arbeitsphasen in rotierenden Kleingruppen werden alle Teilnehmenden mit eingebunden und lernen sich kennen. In der Nachbereitung bringen Teilnehmende eigene Themen mit in das Seminar ein, indem sie sich selbst mit einem persönlichen Thema fotografieren und vorstellen.

Die Einstiegssitzung wird in Berlin als 90-minütige Einheit durchgeführt und durch einen der folgenden zwei Bausteine ergänzt: “Katzenvideo - Materielle und Soziale Voraussetzungen von Technik” oder “100 Punkte - Faktoren der Technikgestaltung”. Genauere Informationen dazu finden sich bei den Hinweisen.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen, Kooperation, Partizipation
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
Vortrag, Murmelrunde, Gruppenarbeit
Gruppengröße
>2
Dauer
60 Minuten + 30 Minuten anderer Baustein
Material
-


Lernjournal - digital

Lernjournal-digital.jpg
Kurzbeschreibung
Diese Dokumentation der Prüfungsleistung "Lernjournal" umfasst folgende Punkte: 1) Lernjournal - Was ist das? - 2) Ablauf im Semester - Wann wird welche Leistung erbracht? - 3) Bewertung - Welche Kriterien gibt es? - 4) Informationsblatt “Kriterien für Lernjournale”
Kompetenzen
Persepektivübernahme; Antizipation; disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung; Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen; Kooperation; Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata; Partizipation; Motivation; Reflexion auf Leitbilder; moralisches Handeln; eigenständiges Handeln; Unterstützung anderer
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
Einzelarbeit
Gruppengröße
>2
Dauer
-
Material
-


RAD AB, SCHRAUBE LOCKER - digital

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Kurzbeschreibung
Die Vielzahl von gesellschaftlichen Herausforderungen und Phänomenen werden stets getrennt voneinander verhandelt und angegangen. Hierdurch werden tiefliegende gesellschaftliche Mechanismen verdeckt, die sich ganz unabhängig vom Thema entfalten und damit unser Zusammenleben weitestgehend bestimmen.

RAD AB, SCHRAUBE LOCKER ist ein Werkzeugkasten zur Demontage von Technik und Gesellschaft - die einzelnen Werkzeuge legen Verborgenes frei und verbinden Getrenntes. Komplexe Sachverhalte werden so vereinfacht aber auch verständlicher. Insgesamt werden so die Gemeinsamkeiten von verschiedenen Themen herausgearbeitet.

Die Teilnehmenden erarbeiten neue Themenfelder für den RAD AB Werkzeugkasten. Jede_r Teilnehmer_in schreibt zwei Anwendungtexte zu zwei verschiedenen Werkzeugen. In Kleingruppen kommen sie zu zwei verschiedenen Redaktionskonferenzen zusammen und überarbeiten ihre Anwendungstexte unter verschiedenen Gesichtspunkten.

Kompetenzen
Perspektivübernahme, disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Partizipation, Reflexion auf Leitbilder
Lernformen
kreativ, systemorientiert
Methoden
Schreibübung, Redaktionskonferenz, Review
Gruppengröße
>4
Dauer
60 Minuten
Material
RAD AB, SCHRAUBE LOCKER - Werkzeugkasten


Semesterprojekte - digital

Semesterprojekte-digital.jpg
Kurzbeschreibung
Die Durchführung der Semesterprojekte im Digitalen umfasst folgende Punkte: 1) Semesterprojekt/Baustein - 2) Themen- und Gruppenfindung - dritte Sitzung - Ablaufplan - 3) Generalproben und Premieren der Bausteine - 4) Dokumentation der Bausteine - 5) Peer-to-Peer-Feedback - 6) Bewertung der Semesterprojekte - 7) Vorlage - Baustein - Digital
Kompetenzen
Persepektivübernahme; Antizipation; disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung; Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen; Kooperation; Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata; Partizipation; Motivation; Reflexion auf Leitbilder; moralisches Handeln; eigenständiges Handeln; Unterstützung anderer
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
Einzel-/Kleingruppenarbeit
Gruppengröße
>2
Dauer
-
Material
-


Technikbewertung - digital

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Kurzbeschreibung
Technik ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Sie soll uns den Alltag erleichtern und unsere Probleme lösen. Aber tut das die Technik, die wir nutzen? Ist sie auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten? Und welche anderen Bestrebungen spielen bei der Entwicklung von Technik eine Rolle? Löst neue Technik Probleme oder verschiebt sie diese? Gibt es auch Lösungen ohne Technik?

Das Konzept der konvivialen (lebensfreundlichen) Technik beleuchtet die sozialen und ökologischen Wirkungen von Technik. Dabei liegt der Fokus auf der Ambivalenz von Technik, denn jede Technik hat positive und negative Auswirkungen.

In diesem Baustein erarbeiten die Teilnehmenden 10 Gegensatzpaare für eine Technikbewertung, basierend auf Werten, die für sie am wichtigsten sind. Die Gegensatzpaare zeigen auf, wo sich eine Technik auf der Skala zwischen den Gegensätzen konvivial - nicht konvivial bewegt. Die Teilnehmenden stellen dafür zunächst in Einzelarbeit mit Hilfe der TING-D Konstellation Gegensatzpaare auf. In Gruppen tauschen sie ihre Ergebnisse aus und entscheiden sich gemeinsam für 10 Gegensatzpaare. In der Nachbereitung nutzen sie die Gegensatzpaare, um eine selbst gewählte Technik zu bewerten.

Kompetenzen
Antizipation, Kooperation, Partizipation, moralisches Handeln, eigenständiges Handeln
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
TING-D, Kleingruppenarbeit
Gruppengröße
>2
Dauer
60 Minuten
Material
drei Texte, siehe Quellenangaben


Verantwortung und Kodizes - digital

Verantwortung und Kodizes.jpg
Kurzbeschreibung
Die Teilnehmenden reflektieren ihre Verantwortung als angehende Ingenieur_in. Sie werden dazu angeregt, ihr eigenes Schaffen stets kritisch zu hinterfragen und ihre Arbeit als Ingenieur_in im größeren Kontext zu betrachten. Sie lernen Verhaltensweisen und Lösungswege für Situationen kennen, in denen die eigenen Werte mit ihrem Beruf in Konflikt stehen. Unterstützend dazu bekommen sie einen Ethik-Kodex für Ingenieur_innen an die Hand und reflektieren dessen Wirksamkeit und Grundsätze.

Technik ist nicht ethisch neutral und so ist auch die Ingenieurarbeit nicht neutral. Die starke Fragmentierung der Ingenieurarbeit, bei der Einzelne auf kleinteilige Arbeitsschritte spezialisiert sind, führt zu einer Entfremdung zum Gesamtprojekt und es ist dabei leicht den Blick für das große Ganze zu verlieren. Für verantwortungsbewusstes Handeln ist gerade dieser Rundumblick wichtig. Identifiziert man einen Verantwortungskonflikt, ist es meistens der Rückhalt in Netzwerken, der hilft diesen zu lösen.

In Vorbereitung auf die Sitzung erarbeiten sich die Studierenden zunächst ein allgemeines Verständnis des Begriffs Verantwortung und setzen sich anschließend mit der spezifischen Verantwortung von Ingenieur_innen auseinander. Hierzu lesen sie einen Text sowie ein Fallbeispiel eines Verantwortungskonfliktes aus der Berufspraxis. Anschließend verfassen die Studierenden ein selbsterlebtes Fallbeispiel, um einen persönlichen Bezug herzustellen. Im Seminar diskutieren die Teilnehmenden die Fallbeispiele in zwei Runden und nutzen dabei das Hintergrundwissen aus der Vorbereitung. Für einen intensiveren Austausch ist die Zeit dabei sehr großzügig bemessen. Der Abschluss der Sitzung findet individuell in den Kleingruppen statt. Dieses offene Ende gibt die Möglichkeit Diskussionen bei Bedarf länger zu führen. Als Nachbereitung lesen die Studierenden den Ethik-Kodex des Vereins Deutscher Ingenieure, reflektieren diesen und wenden ihn auf die diskutierten Fallbeispiele an.

Kompetenzen
disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung, Kooperation, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Partizipation, Reflexion auf Leitbilder, moralisches Handeln, Empathie
Lernformen
kreativ, kooperativ, faktenorientiert
Methoden
Diskussion, individuelle Reflexion
Gruppengröße
>3
Dauer
60 Minuten
Material
Vorbereitungseinheit zum Thema Verantwortung, Fallbeispiele: Verantwortungskonflikte aus der Berufspraxis