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Baukasten:Ethisch Essen Wissenspeicher

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Ethisch Essen

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Wir geben den Teilnehmern_innen einen Überblick über den aktuellen Fleischkonsum im 21.Jahrhundert und den resultierenden Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Dabei werden besonders auf die ökologischen, ethischen und gesundheitlichen Auswirkungen eingegangen, die bei der intransparenten Informationspolitik der Fleischindustrie selten zum Verbraucher_innen gelangen. Die Betrachtung erfolgt möglichst objektiv. Alternativen und Lösungsansätze werden vorgestellt.

Zusätzlich wird ein Fragebogen ausgeteilt, der unterstützend und motivierend durch den Wissensspeicher führen soll. Eine Videovorführung, sowie eine maßstabsgetreue Darstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Haltungsflächen von Hühner vergegenwärtigen die ethischen Aspekte der Massentierhaltung.

Titel
Ethisch Essen
Thema
Ethisch Essen – Fleischkonsum im 21. Jahrhundert
Typ
Wissensspeicher
Schlagwörter
Essen, Fleisch, Nutztierhaltung
Kompetenzen
Hier eine oder mehrere Kompetenzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung benennen, die erworben werden: 1) Kompetenz zur Persepektivübernahme; 2) Kompetenz zur Antizipation; 3) Kompetenz zur disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung; 4) Kompetenz zum Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen; 5) Kompetenz zur Kooperation; 6) Kompetenzen zur Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata; 7) Kompetenz zur Partizipation; 8) Kompetenz zur Motivation; 9) Kompetenz zur Reflexion auf Leitbilder; 10) Kompetenz zum moralischen Handeln; 11) Kompetenz zum eigenständigen Handeln; 12) Kompetenz zur Unterstützung anderer
Lernformen
kreativ, faktenorientiert
Methoden
Plakate, Videos, Fragebogen
Gruppengröße
Variabel
Dauer
60 min
Material und Räume
Notebook, wahlweise mit Beamer und Lautsprecher, Tape (schwarz), bzw. Kreide, Lineal/ Maßband
Qualität
gut
Semester
Wintersemester 2013/2014


Vorbereitung

Vorbereitung für die Moderation

Einarbeitung in den Wissenspeicher.

Vorbereitung für die Teilnehmenden

Für den Wissensspeicher ethisch Essen ist prinzipiell kein Vorwissen notwendig. Er eignet sich für Personen verschiedener Altersgruppen und Fachrichtungen. Voraussetzung ist die Bereitschaft sich auf das Thema einzulassen und eigene Muster des Fleischkonsums zu hinterfragen. Da das angebotene Video „from farm to fridge“ teilweise brutale Szenen enthält, ist das Anschauen dem Betrachter_in freigestellt. Diese_r schaut es sich bewusst an und hat zuvor einen warnenden Hinweis auf dessen Inhalt erhalten. Hat der Betrachter_in schon Vorkenntnisse zum Fleischkonsum und dessen Auswirkungen so kann er/sie den Fragebogen schon vorab ausfüllen und sein/ihr Wissen mit den im Wissensspeicher präsentierten Informationen vergleichen und überprüfen.

Materialien und Räume

  • Notebook, wahlweise mit Beamer und Lautsprecher
  • Tape (schwarz), bzw. Kreide
  • Lineal/ Maßband

Ablaufplan.

Vorbereitung im Raum

Die wesentlichen Elemente des Wissensspeichers sind die fünf Plakate, sowie ein Video zum Thema Massentierhaltung und eine Visualisierung der Haltungsflächen von Hühnern. Bei der Anbringung der Plakate sollte darauf geachtet werden, dass den Betrachtenden genug Raum für jedes einzelne Plakat gewährt wird. Diese sollten daher mit ca. 100cm Abstand zueinander platziert werden. Als erstes sollte das Plakat „Ist- Zustand“ aufgehängt werden. Dann der inhaltlichen Gliederung entsprechend, die Plakate zu Ökologische, Ethische und Gesundheitliche Aspekte sowie als letztes die verschiedenen Lösungsansätze, siehe Abbildung 2. Der Laptop, auf welchem das Video „from farm to fridge“ präsentiert wird, soll mittig auf einem Tisch unter dem Plakat „ethische Aspekte“ platziert werden, um die Zugehörigkeit zu diesem Thema deutlichzumachen. Das Video ist hier zu finden. Das Video kann auch wahlweise mit einem Beamer präsentiert werden. Sollten die Lautsprecher des Notebooks nicht ausreichen, so ist die Wiedergabe mit Lautsprechern zu empfehlen. In ausreichendem Abstand zu den Plakaten sollen die unterschiedlichen Haltungsflächen der Hühner auf dem Boden mit Klebeband (bei hellem Boden am besten schwarz) dargestellt werden. Dabei werden verschieden große Rechtecke auf dem Boden geklebt, siehe Abbildung 3. Die einzelnen Rechtecke sollen nicht beschriftet werden. Nur der Moderator erhält die Informationen zur Haltungsart, dem Eierstempelcode und der Fläche. Alternativ lassen sich die Haltungsflächen auch mit Kreide anmalen. Des Weiteren ist der zeitliche Aufwand mit ca. 20 min für das Aufkleben nicht zu unterschätzen.


Führung durch das Wissenspeicher-Element.

Es wäre wünschenswert wenn ein/e Moderator_in kurz die einzelnen Themen des Wissensspeichers und den Fragebogen vorstellt. Bevor die Betrachter_innen beginnen sich mit den Inhalten der Plakate und den Haltungsflächen auf dem Boden zu beschäftigen, soll das Video „from farm to fridge“ abgespielt werden. Die Betrachtung des Videos soll den Teilnehmer_innen jedoch, wie bereits erwähnt, freigestellt werden, da es recht brutale Szenen enthält. Vor diesen sollte vorab explizit gewarnt werden! Nach der Betrachtung des Videos soll der Fragebogen vorgestellt werden. Das Ausfüllen des Fragebogens ist nicht obligatorisch, sondern soll einen Anreiz geben sich mit jedem Thema zu befassen. Entsprechend dem oben beschriebenen räumlichen Aufbau beginnen die Teilnehmer_innen am besten mit dem linken Plakat zum Thema „gegenwärtige Situation“ und arbeiten sich von links nach rechts bis zum Plakat mit den Lösungsansätzen vor. Anschließend haben sie Zeit sich die verschiedenen Haltungsflächen anzuschauen und zu erraten welche Markierung für welche Haltungsart von Hühnern steht. Die Antwortmöglichkeiten hierfür befinden sich auf dem Fragebogen. Besonders bei einer hohen Zahl von Teilnehmer_innen ist die strikte Einhaltung der Betrachtungsreihenfolge meist nicht zu realisieren. Ein „kreuz und quer „-Anschauen je nach Andrang an den Wissensspeicher-Elementen ist aber ohne weitere Probleme möglich. Zum Schluss gibt der/die Moderator_in die Lösungen zum Fragebogen bekannt und erklärt in diesem Zusammenhang die dafür notwendigen Bodenmarkierungen mit den Informationen zur Haltungsart, dem Eierstempelcode und der Fläche die den Hühnern zur Verfügung steht. Eine kurze Feedbackrunde soll abschließend helfen den Wissensspeicher weiter zu verbessern.


Hinweise und Anmerkungen.

Von den Verfasser_innen.

Es werden keine besonderen diaktisch, methodischen Anforderungen an den/der Moderator_in, beziehungsweise den Studierenden gestellt. Allgemein gilt, dass der Moderator bei der Präsentation mit möglichst lauter und klarer Stimme sprechen und Blickkontakt zu den Teilnehmer_innen halten sollte. Der Wissensspeicher ist an sich selbsterklärend. Dennoch sollte der Moderator für Fragen zur Verfügung stehen. Wünschenswert ist es den Wissensspeicher in einem hellen und ruhigen Raum aufzubauen, sodass die Teilnehmer ihn in angenehmer Atmosphäre betrachten können. Die Bodenmarkierungen, welche die unterschiedlichen Halteflächen für Hühner darstellen, bleiben absichtlich unbeschriftet. Die Teilnehmer sollen sich spielerisch mit der Tierhaltung auseinandersetzten und ein Gefühl für die teils sehr winzigen Halteflächen in der industriellen Tierhaltung bekommen. Jede/r Teilnehmer_in kann einen Tipp abgeben. Erst am Ende klärt der/die Moderator_in auf, welche Haltungsart zu welcher Haltungsfläche gehört, siehe Abbildung 3 und Tabelle 1. Beim Feedback sollte jede/r Teilnehmer_in zu Wort kommen können und die anderen sollten dem Sprecher aufmerksam zuhören. Der Themenkomplex „Ethisch Essen“ ist sehr groß und umfasst diverse Inhalte von Lebensmittelzusätzen, Verbrauchertäuschung, bis hin zu Fleischkonsum und Massentierhaltung. In unserem Wissensspeicher „Ethisch Essen“ konzentrieren wir uns besonders auf letzteres. Dies liegt in der Tatsache begründet, dass ein Großteil der Gruppe vegetarisch lebt. Durch unsere gesammelten Fakten möchten wir den/die Betrachter_in dazu anregen den eigenen Fleischkonsum zu reflektieren und diesen sowie die Umstände und den nötigen Ressourceneinsatz zu hinterfragen. Da die Darstellungsform eines Plakats nur eine begrenzte Informationsdichte zulässt (zwecks guter Lesbarkeit, Übersichtlichkeit) haben wir uns auf einzelne Schwerpunkte konzentriert. Die Problematik des Fleischverzehrs ist jedoch weitreichender als von uns dargestellt. So wurden Themen wie zum Beispiel Wasserverseuchung, Luftverschmutzung, Bodenerosion oder Reduzierung der Biodiversität aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht auf den Plakaten wiedergegeben, aber von uns ausgearbeitet. Siehe Anhang 5. Auch sind Betrachtungen zu Milchprodukten, Eierproduktion und Fischfang/Fischzucht (siehe Anhang 2 – Weitere Ausarbeitungen) notwendig um ein kompletten Einblick in die Ernährung mit tierischen Produkten zu schaffen. Eine Handlungsempfehlung für nachfolgende Gruppen ist daher eine Erweiterung des Wissensspeichers um Fischerei (Meeresausbeutung, Aquafarmen, Schadstoffbelastung) und Milch- und Eierproduktion.

Gekürzte Variante.

Materialien zur Durchführung.

Version

Minibaustein zum Thema hier zu finden.

Literaturhinweise und Quellen.

  • Heinrich Böll Stiftung; BUND e.V.; Le Monde diplomatique (2013): Fleischatlas. Daten und Fak-ten über Tiere als Nahrungsmittel. 5. Aufl. Online verfügbar unter
  • Jürgen Foß: Welthungerkrise durch Fleischkonsum. Essay über den Zusammenhang von Ernährung und Hunger.