Baukasten:To Fly or Not To Fly - Rollenspiel
To Fly Or Not To fly - Rollenspiel
Das Planspiel simuliert eine Situation angelehnt an den Challenger-Fall. In diesem Fall geht es jedoch um den Start eines leicht beschädigten Flugzeuges. Die Teilnehmer nehmen die Rollen von unterschiedlichen Betroffenen (Firmenchef, Ingenieur, Finanzmanager, … ) auf einer eilig zusammen gerufenen Konferenz ein. Ob das Flugzeug starten soll oder nicht, hängt von den Argumenten und Überredungskünsten der einzelnen Parteien ab.
Im Anschluss soll das Planspiel aus unterschiedlichen Blickwinkeln reflektiert werden.
Vorbereitung
Vorbereitung für die Moderation
Der Spielleiter muss sich die teacher's instruction und introduction aus dem Anhang durchlesen, in der der wesentliche Spielablauf geschildert ist. Zum Vorbereiten der Evaluation ist es auch ratsam, die Rollenbeschreibungen zu lesen. Außerdem als letztes bitte noch mal diese Bausteinbeschreibung lesen, damit die Änderungen und wichtigen Punkte klar werden!
Vorbereitung für die Teilnehmenden
Es ist ebenfalls sinnvoll, die Rollen und den Einleitungstext (introduction) eine Woche vor dem Planspiel auszuteilen, damit sich die Teilnehmer in ihre Rollen hineindenken können. Jeder aktiv am Planspiel Teilnehmende Spieler sollte nur seine eigene Rolle lesen, da jede Personenbeschreibung auch personenspezifische Informationen enthält. Es gibt elf aktive Rollen im Spiel. Die Rollen können entweder einfach irgendwie verteilt werden oder die Spieler können sich ihre Rollen anhand des Namens und Berufsfeldes aussuchen (zB. anhand der Namensschilder). Personen, die keine aktive Rolle haben, sollten eine der vier Beobachtungsperspektiven (diese werden in der introduction erklärt) übernehmen und dementsprechend eventuell alle Rollenbeschreibungen gelesen haben. Die Beobachtungsrollen können beliebig oft besetzt sein.
Materialien und Räume
Namensschilder mit den Namen der Akteure, Raum mit verstellbaren Tischen und Stühlen, eventuell eine Kamera
Ablaufplan
Vorbereitung im Raum
Vorbereitend auf das Planspiel sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Es sollte eine geschäftliche Atmosphäre herrschen: Auf den Tischen sollten sich lediglich maximal Blätter und Stifte liegen (kein Essen, keine Jacken, Taschen,...)
- Vor jedem Mitspieler sollte ein Namensschild mit Vor- und Nachnamen, sowie Aufgabenbereich stehen. (Erik Pauw, Head Personal; ...)
- Ob es eine Sitzordung gibt, muss entweder der Moderator oder der Charakter Mr. Knul entscheiden.
00. Minute - Einführung.
Vor dem Planspiel gibt es eine kurze Einführung und Zusammenfassung, sodass alle noch einmal auf dem gleichen Stand sind. Eventuell anstehende Fragen können noch geklärt werden. Dabei sollte sich an die „Introduction“ und „Teacher's Instruction“ aus dem Anhang gehalten werden.
5. Minute - Planspiel.
Siehe "Teacher's Instruction". Das Planspiel selber dauert in dieser Version genau 20 Minuten, die eventuelle „Verlängerung“ dauert weitere genau 5 Minuten. Während dieser Zeit gibt es keinen äußeren Input. Maximal ein Hinweis über (fast) abgelaufene Zeit sollte vom Moderator kommen.
Runde 1 - Minute 05
Im Raum: Knul, Jansen, Vlieger, Ruwee, Pauw, Hervee, alle Teilnehmenden ohne Rolle als Beobachter
Runde 2 - Minute 10
„Expert*innen“, die Computersimulation durchgeführt haben, kommen dazu (Iemandsverdriet, Klokkenluider)
Entscheidung 1 - Minute 25
Knul entscheidet und hat drei Optionen:
- die Vorbereitungen für den Erstflug werden fortgesetzt, die Öffentlichkeit wird über den Vorfall nicht informiert
- die Behörden werden informiert, nicht aber die Öffentlichkeit. Weitere technische Bewertung des Schadens soll parallel dazu erfolgen. In diesem Fall informiert Herr Knul Herrn Leeghof
- der Erstflug wird abgesagt und die Öffentlichkeit wird informiert
- Wenn nur eine Person im Raum Herrn Leeghoof "heimlich" informiert, beginnt eine weitere Runde.
Herr Leeghoof telefoniert sofort mit dem Ministerpräsidenten Balkenende und dem Finanzminister, Herrn Bos. Sie nehmen per Telefon an der Sitzung teil. Option 2 führt natürlich sofort zu Option vier, da Herr Leeghoof die gleiche Maßnahme ergreift. Alle Teilnehmer haben eine "rote Karte". Wenn die Entscheidung getroffen wird, die Behörden nicht zu informieren und mit den Vorbereitungen für den Flug fortzufahren, legt nur ein Teilnehmer diese rote Karte auf den Tisch. Das bedeutet, dass Herr Leeghof "heimlich" informiert wurde und die nächste Runde in der Diskussion beginnt, mit Herrn Leeghof, dem Ministerpräsidenten und dem Finanzminister.
Runde 3 - Minute 25
(optional) „telefonische“ Teilnehmende kommen dazu (Balkeneide, Leeghof, Snoek)
30. Minute - Entscheidung 2
(optional, nur wenn Runde 3 stattfindet) Es wird entschieden, ob das Flugzeug starten soll.
30. Minute - Reflexionsphase.
Bei der anschließenden Reflexion, an der alle teilnehmen, können folgende Themen behandelt werden. Die ersten beiden Punkte sollten auf jeden Fall behandelt werden, danach folgen weitere Möglichkeiten:
- An die passiven Spieler: Evaluation nach den vorher verteilten vier Punkten
- Kurze Runde an die aktiven Spieler: Wie habt ihr euch gefühlt?
- An alle: Was ist euch sonst noch so aufgefallen? Kritik?
- Was ist realitätsnah verlaufen, was wäre in Realität ganz anders?
- Bewerten und diskutieren (von Ausschnitten) der Kameraaufnahme
- Eingehen auf weitere im Planspiel thematisierte Punkte (z.B. finanzielle Lage des Unternehmens, Rolle des einzelnen Ingenieurs, Verantwortung und Ausmaß der Entscheidung, ...)
60. Minute - Ende.
Hinweise und Anmerkungen.
Von den Verfasser_innen.
Das Planspiel an sich macht zwar großen Spaß, ohne die Reflexion und Selbstreflexion am Ende ist es didaktisch nicht besonders wirksam. So sollten in der Nachbereitung die direkt reflektierenden Punkte (ersten zwei Spiegelstriche) eine besonders große Rolle einnehmen und nicht zugunsten weiterer Themen gekürzt werden! Besonders für die ersten beiden Punkte empfiehlt es sich, jeweils eine (unkommentierte) Runde zu machen, sodass wirklich jeder die Möglichkeit hat, seine Gedanken loszuwerden. Für eine zusätzliche Reflexion mit Videoaufnahmen empfiehlt sich unter Umständen auch ein weiterer Termin. Die Anhänge enthalten den Original-Text, den ich aus Delft bekommen habe. Ich möchte die Texte daher nicht ändern. Die sehr sinnvollen Änderung (die auch schon in Delft selber anders gemacht wurden), habe ich daher in der Bausteinbeschreibung hervorgehoben.
Gekürzte Variante.
Übersetzung der Teacher's Instructions
Die Situation, die in dem Stück simuliert wird, beschreibt den Tag Erstflugs eines Passagierflugzeugs mit 62 Plätzen auf dem Flughafen Schiphol, das vollständig aus Kohlenstoffnanoröhrchen konstruiert wurde. Es ist das erste seiner Art und das spektakuläre Ergebnis eines extrem schnellen Entwicklungsprogramms des neu gegründeten Unternehmens DUTCH. Dank der konzertierten Bemühungen aller Beteiligten der Luft- und Raumfahrttechnik in den Niederlanden und dem Einsatz ihrer neuartigen Nanoröhrchen-Verbundtechnologie, die an der TUDelft entwickelt wurde, konnte DUTCH dieses Flugzeug in Rekordzeit zu realisieren und die amerikanische und europäische Konkurrenz zu schlagen. Heute um 16:00 Uhr soll das Flugzeug von der Landebahn 5 in Schiphol starten, in Anwesenheit Seiner Hoheit König Willem Alexander und des Ministerpräsidenten Jan Peter Balkeneinde, sowie ausländischen Würdenträgern und Vertretern der Luft- und Raumfahrt. Das Flugzeug wurde in der Nacht vor dem Start im Hangar Leonardo Da Vinci gelagert, doch um 4 Uhr morgens fuhr ein überforderter Mitarbeiter der DUTCH, verbittert über die angekündigte Kündigung seines Vertrags, absichtlich seinen Gabelstapler in die Verbindungsstelle zwischen Rumpf und Flügel. Unmittelbar nach dem Unfall wurde der Fahrer von den Wachleuten überwältigt und in Gewahrsam genommen. Die Wachleute hatten keine klaren Anweisungen, wen sie in dieser unwahrscheinlichen Situation warnen sollten, und beschlossen nach einiger Überlegung, den Projektleiter für die Eröffnungsveranstaltung, Herrn Jan Jansen, Vizepräsident für Entwicklung bei DUTCH, anzurufen, bevor sie den Hangar hermetisch abriegelten. Herr Jansen hat einen Abschluss in Luft- und Raumfahrttechnik und ist fachlich gut qualifiziert, aber seine hohe Position im Unternehmen erwarb er sich durch die rücksichtslose Art und Weise, mit der er dafür sorgte, dass alle Fristen des Projekts eingehalten wurden. Herr Jansen erhielt den Anruf um 04:30 Uhr in seinem Haus in Amsterdam Zuid. Herr Jansen rief sofort die beiden leitenden Ingenieure an, die für die letzten Vorbereitungen des Flugzeugs für den Start verantwortlich waren, Frau Hilma Bleekstra und Herr Joop Bont. Gemeinsam untersuchten sie das Flugzeug sorgfältig und stellten zu ihrer großen Erleichterung keine keine sichtbaren Schäden fest, abgesehen von einem schmalen Kratzer von 15 mm Länge senkrecht zur Vorderkante des Flügels, weit außerhalb des gemeldeten Aufprallbereichs. Jeder Luft- und Raumfahrtingenieur weiß, dass das Fehlen eines sichtbaren Schadens an der Oberfläche des Verbundwerkstoffs nicht viel über den Schaden an der inneren Struktur aussagt. Es ist schwierig, eindeutige Aussagen über die Qualität und den Zusammenhalt der inneren Struktur zu erhalten, die schwer, wenn nicht gar unmöglich zu untersuchen ist. Da es sich bei Nanokompositen um eine sehr neue Materialentwicklung handelt, gibt es noch nicht so viel Erfahrung mit der Vorhersage der Restfestigkeit nach einem Aufprall wie bei metallischen Flugzeugstrukturen Flugzeugstrukturen oder Kohlefaserverbundstrukturen. Die Nanokompositstrukturen verhalten sich im Allgemeinen ähnlich wie die Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffe: die schwersten Schäden treten nicht an der Einschlagstelle, sondern an der gegenüberliegenden Seite auf, wo es zu großflächigen Delaminationen kommen kann. Das Auftreten von Schäden an der Rückseite hängt von den Biegespannungen beim Aufprall ab und diese Spannungen nehmen bei dickeren Verbundstoffabschnitten stark ab. An der Aufprallstelle, der Flügelwurzel, ist der Verbundwerkstoff ziemlich dick, da die Kräfte dort ziemlich groß sein können. Um ein Maximum an Leistung und Zuverlässigkeit zu erreichen, kann die hintere Oberfläche der Flügelwurzel nicht visuell inspiziert werden, es sei denn, der Flügel wird komplett zerlegt und und wieder zusammengebaut, was etwa zwei Wochen dauert. Die NDO-Technik (zerstörungsfreie Prüfung) ergab kein eindeutiges Bild der Schäden in diesem Fall. Aufgrund der Beschädigung auf der Vorderseite waren die Schallwellen verzerrt, und es konnte nicht festgestellt werden, ob die Rückseite beschädigt war. Es war jedoch auch klar, dass keine größeren Schäden an der Rückseite vorhanden sein konnten. Die genaue Fläche der Beschädigung der hinteren Oberfläche kann nicht genau bestimmt werden, und die besten Schätzungen liegen zwischen 5 und 25 cm^2. Diese Werte, wie auch einige geschätzten Abmessungen der anderen inneren Schäden können bei der Berechnung der Restfestigkeit verwendet werden. Diese Modelle sind für klassische Kohlenstoffverbundwerkstoffe gut validiert und gelten im Allgemeinen auch für Kohlenstoff-Nanoröhren-Verbundwerkstoffe.
Nach einer Diskussion, die von Herrn Jansen dominiert wurde, wurde beschlossen, den Vorfall nicht den Behörden zu melden, da man der Meinung war, dass dies bedeuten würde, dass der Start ohnehin abgesagt werden müsste. Auch andere Mitarbeiter der DUTCH wurden nicht informiert, mit Ausnahme des Präsidenten der der DUTCH, Henk Knul. Herr Knul hat keine Qualifikation als Luft- und Raumfahrtingenieur sondern einen Hintergrund in Recht und Finanzen. Er wurde zum Präsidenten der DUTCH ernannt wegen seiner fabelhaften Fachkenntnisse bei der Finanzierung von DUTCH und der Entwicklung des Flugzeugs. Außerdem verfügte er über ein außergewöhnliches politisches Netzwerk und war über den Entwicklungsprozess auch ein persönlicher Freund sowohl des Premierministers als auch des Wirtschaftsministers geworden. Da Herr Knul morgens duschte, kam der Kontakt erst um 06:30 Uhr zustande und Herr Knul wurde über den Vorfall informiert. Da sich Herr Knul der Tragweite des Vorfalls sofort bewusst war, entschied er, dass er nicht allein entscheiden konnte. Er beschloss, fürs Erste auf das Urteil von Herrn Jansen und den leitenden Ingenieuren zu vertrauen, berief aber eine Dringlichkeitssitzung aller Mitglieder des Managementteams (MT) der DUTCH ein, um die Angelegenheit eingehender zu erörtern. Die Dringlichkeitssitzung sollte um 08:00 Uhr im Büro von Herrn Knul am Flughafen Schiphol stattfinden. Eingeladen zu dieser Sitzung sind:
- (Henk Knul, Präsident DUTCH)
- Frau Tonny Ruwee, Finanzdirektorin
- Herr Hans Hervee, Chefingenieur
- Herr Erik Pauw, Leiter Personal
- Ben de Vlieger, Direktor Kommunikation
- Jan Jansen, Vizepräsident Entwicklung.
Alle MT-Mitglieder wurden von Herrn Knul Knul persönlich angerufen, über die Situation informiert und aufgefordert, an der Dringlichkeitssitzung teilzunehmen. Zehn Minuten nach Beginn des Meeting stoßen zwei Ingenieur*innen dazu, die inzwischen erste Computersimulationen zu den Auswirkungen der Kollision durchgeführt haben:
- Niemandsverdriet, Luftfahrtingenieur*in
- Klokkenluider, Luftfahrtingenieur*in
Nach genau 25 min Sitzungsdauer entscheidet Henk Knul, was passiert. Er hat dabei drei Optionen:
- die Vorbereitungen für den Erstflug werden fortgesetzt, die Öffentlichkeit wird über den Vorfall nicht informiert
- die Behörden werden informiert, nicht aber die Öffentlichkeit. Weitere technische Bewertung des Schadens soll parallel dazu erfolgen. In diesem Fall informiert Herr Knul Herrn Leeghof
- der Erstflug wird abgesagt und die Öffentlichkeit wird informiert
- Wenn nur eine Person im Raum Herrn Leeghoof "heimlich" informiert, beginnt eine weitere Runde.
Herr Leeghoof telefoniert sofort mit dem Ministerpräsidenten Balkenende und dem Finanzminister, Herrn Bos. Sie nehmen per Telefon an der Sitzung teil. Option 2 führt natürlich sofort zu Option vier, da Herr Leeghoof die gleiche Maßnahme ergreift. Alle Teilnehmer haben eine "rote Karte". Wenn die Entscheidung getroffen wird, die Behörden nicht zu informieren und mit den Vorbereitungen für den Flug fortzufahren, legt nur ein Teilnehmer diese rote Karte auf den Tisch. Das bedeutet, dass Herr Leeghof "heimlich" informiert wurde und die nächste Runde in der Diskussion beginnt, mit Herrn Leeghof, dem Ministerpräsidenten und dem Finanzminister.
In diesem Fall kommen hinzu
- Leeghof, Leiter*in Luftfahrtbehörde
- Balkeneide, Ministerpräsident*in
- Snoek, Finanzminister*in
Beobachtungsperspektiven
normative Dimension
Manchmal explizit, aber meist implizit, beziehen sich die beziehen sich die Gesprächsteilnehmer ständig auf moralische Normen und Werte. Sicherheit, Loyalität gegenüber dem Unternehmen, nicht zu lügen, usw. Jemand könnte sagen: "Ich gehe nicht an die Öffentlichkeit, um den Ruf des Unternehmens nicht zu schädigen", in diesem Fall ist die Norm Loyalität gegenüber dem Unternehmen, auch wenn dies nicht ausdrücklich erwähnt wird. Verfolgen Sie derartige Normen und Werte, ob implizit oder explizit erwähnt, und wie sie im Entscheidungsprozess eine Rolle im Entscheidungsprozess spielen.
performative Dimension
Sie bezieht sich auf das Auftreten der Teilnehmer in der Diskussionsteilnehmer, ihre Authentizität, ihre Glaubwürdigkeit, den Eindruck, den sie machen oder zu machen versuchen, und durch die sie sich ihren Gegnern entweder öffnen oder sie manipulieren. Zum Beispiel, könnte jemand wütend werden, jemand könnte versuchen, einer anderen Person das Gefühl zu geben, etwas Dummes gesagt zu haben, oder jemand könnte versuchen, den Eindruck zu erwecken dass jeder normale Mensch so handeln und sprechen würde wie er oder sie. "Das ist doch nicht dein Ernst!", "Das ist lächerlich!" oder "Jeder normale Mensch würde..." sind solche Ausdrücke, mit denen Menschen versuchen, sich Platz zu verschaffen und ihre Gegner wegzuschieben. Fragen wie "Verstehe ich richtig, dass Sie...?" oder "Was ist Ihre Meinung?" sind dagegen Signale der Offenheit und Aufrichtigkeit. Oft fehlt es an Vertrauen und guten Beziehungen, um solche Fragen zu stellen. Wenn der Kommunikationskanal blockiert ist, hören die Menschen auf, sich gegenseitig ernst zu nehmen. Sie "wissen" bereits, dass der Gegner einfach zu einer anderen Partei gehört und sie versuchen gar nicht erst, miteinander zu reden und versuchen nicht einmal, sich gegenseitig zu überzeugen oder zuzuhören. Auch dies gehört zur performativen Dimension.
informative Dimension
Diese bezieht sich auf die Frage, ob das kohärent und klar präsentiert wird, ohne Unklarheiten und ungerechtfertigte Abkürzungen. Inwieweit argumentieren die Diskussionsteilnehmer vernünftig oder versuchen dies zu tun? Gelingt es ihnen, auf folgende Punkte hinzuweisen Widersprüche in der Argumentation der anderen Partei aufzuzeigen? Machen sie von den ihnen zur Verfügung stehenden relevanten Informationen und Argumenten Gebrauch? Wurde alles, was für die endgültige Entscheidung relevant ist, explizit gemacht, wenn nicht, warum nicht?
Verantwortungsdimension
Das Spiel ist so strukturiert, dass die verschiedenen Teilnehmer unterschiedliche Verantwortlichkeiten und unterschiedliche Befugnisse haben. Werden die Teilnehmer ihrer Verantwortung gerecht? Hätten wir mehr von ihnen erwarten können oder nicht? Achten Sie auch auf die Aufteilung der Verantwortlichkeiten und Befugnisse. Vielleicht haben einige Akteure, wie z. B. die Ingenieure, zwar eine gewisse Verantwortung, aber nicht die Befugnis, sich zu äußern oder eine Entscheidung zu treffen. Vielleicht gibt es in der Aufteilung der Zuständigkeiten gewisse Lücken: Einige Informationen oder einige Überlegungen werden vielleicht nicht berücksichtigt, weil weil keiner der Akteure ausdrücklich dafür zuständig war. Dennoch, aus Insgesamt gesehen wäre es vielleicht wünschenswert gewesen, dass diese Informationen offengelegt oder diese Überlegungen berücksichtigt worden wären.
Materialien zur Durchführung
- Namensschilder mit den Namen der Akteure, Raum mit verstellbaren Tischen und Stühlen
- Link in die TUBcloud direkt zum Bausteinordner: https://tubcloud.tu-berlin.de/s/KnOjvfVFSKfny6c?path=%2FMB%20to%20fly%2FToFlyOrNotToFly_BS_Version%202
Literaturhinweise und Quellen.
- Gesamtes Planspiel der TU Delft, Niederlande