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Das produktivistische Weltbild (Baustein)

Version vom 13. April 2014, 17:58 Uhr von Tim.Jaap (Diskussion | Beiträge)

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Allgemeine Beschreibung zum Baustein

Beschreibung
Thema: "Das produktivistische Weltbild" von Otto Ullrich und der darin gegebene Überblick über die Verbindung von Aufklärung, empirischen Wissenschaften und Kapitalismus.
Lernziele: Die Lernenden können nach Durchführung die gesellschaftlichen Zusammenhänge von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kritisch hinterfragen.
vermittelte Kompetenzen: Individuelle und kulturelle Leitbilder reflektieren
Lehrmethoden: Erarbeiten eines Textes in Eigenarbeit, Zusammentragen in einer Kleingruppe, Präsentation der gesamten Gruppe, eventuell Glückstopf
Lernformen: Fakten- und systemorientiert
Gruppengröße: Die gesamte Gruppe wird aufgeteilt in vier Teilgruppen. Diese sollten nicht kleiner als zwei und nicht größer als drei sein. Hieraus ergibt sich eine Gesamtgruppengröße von 8 bis 12. Bei mehr Teilnehmenden sollte die Gruppe in zwei parallelablaufende Bausteine aufgeteilt werden. Weniger ist auch möglich, jedoch benötigt dies besonders engagierte Teilnehmende, die Interesse haben sich in den Text einzuarbeiten.
Zeitaufwand
(Vorbereitung und Durchführung):
Die Durchführenden sollten mindestens 10 Stunden einplanen um den zu grundgelegten Text mindestens zweimal durchzulesen und eventuell noch begleitende Texte zu erarbeiten.

Die Teilnehmenden müssen neben der Anwesenheit im Kurs noch mindestens 2 Stunden Eigenarbeit zum Lesen des Textes im Vorfeld einplanen.

Benötigt
(Material/Räume/Personen):
Moderationskarten und -stifte
Schlagwörter / Metainformationen: Gesellschaft, Technik, Kritik
Kurzbeschreibung und Inhalt: "Das produktivistische Weltbild" von Otto Ullrich ist ein 50 Seiten langer Aufsatz der viele grundlegenden Kritiken an der bestehenden Gesellschaft zusammenträgt und in knapper Form vorstellt. Es ist folglich eine Globalkritik, die weit über einzelne Bereiche, z.B. C0 2 vermeiden hinausgeht. Otto Ullrich vollzieht einen Drei-Schritt aus Problembeschreibung, Ursachen der Probleme und mögliche Lösungsansätze. Somit bleibt der Text nicht in einem dieser Teilbereiche stecken und schafft es die Teilnehmenden auf verschiedenen Ebenen anzusprechen. In vier Gruppen erarbeiten sich die Gruppen jeweils ein Viertel des Textes und fügen anschließend die einzelnen Aspekte zusammen.
Vorwissen und Voraussetzungen: Die Durchführenden sollten sich die Zeit nehmen den zu grundliegenden Text mehrmals durchzulesen, so dass sie gegebenenfalls Fragen sicher beantworten können.

Die Teilnehmenden benötigen kein gezieltes Vorwissen. In Eigenarbeit müssen die Teilnehmenden ihre Textabschnitte durchlesen und vorbereiten. Es ist hilfreich, wenn einige Teilnehmende bereits eine gesellschaftskritische Grundhaltung haben.

Hinweis: Keine.


Ablauf

Exemplarischer Ablaufplan

Zeitpunkt Tätigkeit
00. Minute Kurze begrüßende und einleitende Worte, Aufteilung in vier Gruppen
05. Minute Gruppenarbeit um sich kurz über den Text auszutauschen und Vorbereitung einer mündlichen Präsentation
25. Minute Vorstellung der wesentlichen Inhalte
55. Minute Abschließende Diskussion anhand der Fragen
80. Minute Rekapitulation und Feedback per Blitzlicht


Beschreibung der Phasen im Detail

Phase Beschreibung
Im Vorfeld Der Text "Das produktivistische Weltbild" umfasst mehr als 50 Seiten, so dass selbst bei einer Aufteilung in vier Gruppen jede Gruppe über 10 Seiten lesen muss. Da es bei diesem Baustein um die Erarbeitung einer gesellschaftskritischen Sicht geht, empfiehlt es sich den Text mindestens eine Woche vorher, vielleicht sogar zwei Wochen vorher, zu verteilen. Hierdurch haben die Teilnehmenden genügend Zeit "ihre" 10 Seiten vorzubereiten. Eventuell ergibt sich ja so auch, dass manche Teilnehmenden überblicksartig den ganzen Text lesen.


Die Aufteilung in die vier Gruppen erfolgt daher ebenfalls im Vorfeld. Unterschiedliche inhaltliche Präferenzen werden nur bedingt gegeben sein. Es empfiehlt sich daher die Teilnehmenden per Zufall aufzuteilen, z.B. durch das Ziehen von unterschiedlich farbigen Karten. Damit jede Gruppe ungefähr das gleiche Lesepensum hat, empfiehlt sich die Aufteilung folgendermaßen:


  • Rot: Kapitel A 1-3 und B 1-3
  • Gelb: Kapitel B 4+5
  • Blau: Kapitel C 1+2
  • Grün: Kapitel C 3-6


Das Lesen und Erarbeiten des Textes sollte in Einzelarbeit, eventuell Gruppenarbeit, im Vorfeld des Seminars stattfinden. Der Text ist insgesamt sehr leserfreundlicheaufgebaut, da sich die Struktur "Theseunterstützende Argumente" durch den ganzen Text zieht. Zudem sind Kernwörter der wichtigen Thesen kursiv gesetzt, so dass sich diese schnell finden lassen. Dies erübrigt jedoch nicht das eigene Erarbeiten durch die Teilnehmenden, macht dies aber um einiges leichter. Die Teilnehmenden sollten ermutigt werden diese Hilfestellung zu suchen und im groben nachzuvollziehen. Eventuell bietet es sich an, den Teilnehmenden im Vorfeld eine Lesemethode, z.B. PQ4R (Preview, Question, Read, Reflect, Recite Review) zu erläutern.


Zum Abschluss des jeweils eigenen Erarbeitens sind die Teilnehmenden aufgefordert Fragen an den Text (ca. drei bis fünf), wie sie so ähnlich auch in einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung gestellt werden könnten. Die Fragen sind möglichst offen zu stellen, so dass sie helfen weite Teile des Textes zu erschließen. Die Fragen können beispielsweise einen Unterabschnitt erfassen. Die Fragen dienen später die eigene Präsentation zu strukturieren und bieten durch das Beantworten in der großen Gruppe die Möglichkeit zur Rekapitulation und einen Einstieg in die Diskussion (siehe unten). Im Anhang sind einige Beispielfragen.

Beginn des Seminars - Gruppenarbeit Zu Beginn des Seminars tauschen sich die Teilnehmenden in ihrer jeweiligen Gruppe kurz über ihren Textabschnitt und die Fragen aus, die sie für besonders wichtig erachten. Sie wählen nun drei bis fünf besonders gute Fragen oder Abschnitte aus und bereiten eine kurze (bis zu 7 Minuten) mündliche Präsentation vor. Sie können, müssen aber nicht, auf visuelle Medien zurückgreifen. Ziel der Präsentation ist es, dass die übrigen Teilnehmenden nach allen Vorträgen die Fragen beantworten können. Für diesen Zweck werden die Fragen nicht explizit in der Präsentation genannt. Sie werden auf Moderationskarten festgehalten und von jeder Gruppe verdeckt den Durchführenden überreicht.


Durch diese Reduktion der Präsentation auf drei bis fünf Fragen ergibt sich automatisch, dass der Text auf wesentliche Elemente reduziert wird. Es kann nicht darum gehen den ganzen Text zu referieren, sondern die Teilnehmenden müssen sich auf einige wenige Abschnitte konzentrieren für deren Auswahl sie allein verantwortlich sind.

Präsentation Im Anschluss an die Gruppenarbeit präsentieren die Teilgruppen in der Reihenfolge des Textes ihre Abschnitte. Die jeweiligen Fragen sollen die Grundlage der Präsentation sein, jedoch sollen sie nicht Bestandteil der Präsentation sein. Vielmehr sollen die übrigen Teilnehmenden in die Lage versetzt werden die Fragen am Ende aller Präsentationen zu beantworten. Zudem geht es darum nicht den Text zu kritisieren, sondern in erster Linie den Text wiederzugeben, da eine fundierte Kritik nur möglich ist, wenn die gesamte Struktur des Textes bekannt und erschlossen ist.
Rekapitulation und Diskussion Nachdem die vier Gruppen hintereinander und ohne Zwischendiskussionen ihren Textabschnitt vorgestellt haben, wird der durchführende Moderierende tätig. Er leitet nun ein weiteres Mal durch den Text. Hierbei wird ebenfalls abschnittsweise vorgegangen. Zu Beginn eines Abschnitts werden die drei bis fünf Fragen des Abschnitts der gesamten Gruppe gestellt, wobei nur diejenigen die Fragen beantworten dürfen, die nicht in der Teilgruppe waren. Das Frage-beantworten kann ruhig einen kleinen Wettbewerbscharakter zwischen den Gruppen bekommen, in dem für richtig beantwortete Fragen die jeweilige Gruppe als "Beute" die Moderationskarte erhält. Ob die Frage richtig und vor allem vollständig beantwortet wurde, entscheiden die Durchführenden gemeinsam mit der Gruppe, die die Frage "präsentiert" hat. Gegebenenfalls kann von diesen auch noch eine Nachfrage gestellt werden oder um Präzision gebeten werden.


Nachdem alle Fragen eines Abschnitts beantwortet wurden ist noch etwas Raum und Zeit für eine kleine Diskussion. Aufgrund der Rekapitulation und Strukturierung durch die Fragen ist die Chance sehr hoch, dass keine allgemeine Diskussion geführt wird, sondern diese eher konkret ist. Anschließend wird der nächste Abschnitt durch das Stellen der Fragen begonnen.


Zum Abschluss gibt es noch eine Blitzlichtrunde in der die Teilnehmenden kurz aussprechen, was sie ganz konkret gelernt haben, was sie aufgewühlt hat und wie sie den Text insgesamt einschätzen.


Didaktische und methodische Hinweise

Als Durchführende/r kommt einem die Rolle zu, den Teilnehmenden Mut zu machen, den lohnenswerten Text durchzulesen und durchzuarbeiten. Die eigene Begeisterung/Motivation kann hier nur helfen.

Es ist wichtig, dass die Teilnehmenden nicht zu früh in die Kritik des Textes übergehen, was an manchen Stellen auch wirklich leicht ist. Vielmehr muss der/die Durchführende ein Auge daraufhaben, dass der Text vollständig erschlossen und verstanden wird. Dies hat auch seinen Grund darin, dass es Otto Ullrich nicht darum geht, jedes seiner Argumente absolut wasserfest darzulegen, sondern vielmehr einen Rund-um-Blick über das vorherrschende produktivistische Weltbild geben möchte . Eine Reduktion der Diskussion auf einen Teilaspekt, z.B. auf die Frage, ob jetzt CO-2 schädlich ist oder nicht, wird dem gesamten Text nicht gerecht.


Fachgebiete zum Thema

Keine.


Einzelnachweise / Quellen


Anhang

Kommentare / Hinweise / Anpassungen / Erfahrungsbericht

Kommentare und Hinweise bitte in Form. Neuste Beiträge an oberste Position:

Durchgeführt im Semester: nicht spezifiziert
Verfasser: André Baier
Textbeitrag: Zur Einarbeitung in den Text ist einige Zeit notwendig, die sich jedoch lohnt. Zur weiteren Orientierung empfehle ich die wesentlich kürzeren Texte auf der Homepage von Otto Ullrich.