Baukasten:Demokratisierung der Arbeitswelt
Demokratisierung der Arbeitswelt - Soziokratie und Selbstführung
Vorbereitung
Vorbereitung für die Moderation
Die gesamte Moderation sollte sich mit den Grundprinzipien, Strukturen, dem Ablauf einer Kreissitzung und ggf. einer Wahl in der Soziokratie 3.0 vertraut machen. Für jedes Kleingruppenthema sollte sich je eine Person besonders vorbereiten, um die jeweilige Sitzung und Diskussionen zu moderieren, die anderen sollten sich grob darüber informieren. Jemand sollte sich zur Soziokratie und zur Selbstführung ausreichend informieren, um die Abschlussdiskussionen zu moderieren.
Vorbereitung für die Teilnehmenden
Keine.
Materialien und Räume
Handout, Informationsmaterial für die Kleingruppen (ein Laptop für ein Video), Hintergrundinformationen für die Moderation, Raum für großen Stuhlkreis und Kleingruppenarbeit in kleinen Stuhlkreisen
Ablaufplan.
Vorbereitung im Raum
Großen Stuhlkreis aufbauen.
00. Minute – Begrüßung und Einführung ins Thema.
Begrüßung und spielerischer Einstieg: Namensrunde und „Welches Tier ist deiner Meinung nach am demokratischsten?“
Vorstellen des Konzepts der Soziokratie, Teilnehmende bekommen Handout dazu.
06. Minute - Vorbereitung für Kleingruppenarbeit.
Erläuterung zur Kleingruppenarbeit: soziokratische Kreisversammlung, fiktiver Rahmen
Nennen der max. 4 Themen, die in den Gruppen diskutiert werden sollen:
- Open Book Management (Offene Finanzen)
- Flexible Arbeitszeiten
- Freie Rollen- und Projektwahl
- Strukturen der Selbstführung (Dynamische Hierarchien)
Die Teilnehmenden teilen sich selber in die Gruppen auf.
10. Minute - Kleingruppenphase.
10. Minute: Erklären des Ziels und des Ablaufs einer soziokratischen Kreisversammlung (Der Ablauf steht auch auf dem Handout.)
12. Minute: Bildformende Phase – Informationen werden gelesen und anschließend gegenseitig vorgestellt.
22. Minute: Meinungsformende Phase – Meinungen und Argumente werden reihum vorgetragen.
32. Minute: Entscheidungsfindende Phase – Ein Vorschlag wird erarbeitet und die Argumente hinter möglichen schwerwiegenden Einwänden in diesen integriert.
38. Minute: Abschlussrunde - Meinungsbild zur Effektivität des Treffens, wer stellt die Ergebnisse in 2 Min. in der großen Runde vor? Die Moderation schlägt vor, dass sich zwei Leute melden. – Wenn schneller eine Entscheidung erreicht wird, kann kurz die soziokratische Wahl erklärt werden.
Wenn die Abschlussrunde früher zu Ende geht, kann das Thema weiter diskutiert werden.
40. Minute - Vorstellen der Kleingruppenergebnisse im Plenum.
Jede Gruppe bekommt 2 Min. Die Moderation gibt kurz vor Ende der 2 Min. ein Zeichen.
48. Minute - Abschlussdiskussion zur Soziokratie.
Wie fandet ihr das Modell Soziokratie?
wenn Zeit ist: Wovon hängt es ab, ob Soziokratie funktionieren kann? Wo seht ihr Anwendungsmöglichkeiten? Wo seht ihr Grenzen?
54. Minute - Abschlussdiskussion zur Selbstführung.
Was wünscht ihr euch persönlich für eure Arbeit in Bezug auf Selbstorganisation – oder konkreter, wenn ihr wollt, in Bezug auf die anderen Themen, die ihr in den Kleingruppen besprochen habt?
Würde es für die Gesellschaft besser funktionieren, wenn es mehr Selbstorganisation in der Arbeitswelt gäbe? Wenn ja: Wie könnte sie nützlich sein wofür bzw. für wen?
Verabschiedung.
Hinweise und Anmerkungen.
Von den Verfasser_innen.
Der Pflichtbaustein beruht auf einem Referat im Seminar Soziologie des Ingenieurberufs an der TU Berlin und einer Überarbeitung durch Sarah C, die zu einem ersten Baustein geführt hat.
Für den Einsatz als Pflichtbaustein wurde darstellendes Spiel verpflichtend für alle Gruppen und als einziges Szenario für die unterschiedlichen Epochen wird eine Wasserverschmutzung ausgegeben. Eine kurze Einheit zur Reflexion des Gruppenprozesses wurde eingeführt.
Gekürzte Variante.
Der Baustein ist zeitlich sehr flexibel gestaltbar. Er wurde auch bei gleichem Lernerfolg innerhalb von 30 Minuten durchgeführt. Die Kleingruppen erhalten hier keinen Aufgabenzettel, sondern werden nur in die verschiedenen Epochen eingeteilt und sollen das Problem der Wasserverschmutzung mit ihren jeweiligen Mitteln lösen. Als Vorbereitungszeit für das darstellende Spiel reichen etwa 5 Minuten, so dass etwa 20 Minuten für Präsentation und Diskussion zur Verfügung stehen. Die Durchführenden müssen hier unter Umständen etwas mehr referieren und können nicht alles gemeinsam mit der Großgruppe erarbeiten.
Materialien zur Durchführung.
Aufgabenzettel.
Es hat sich vielfach bewährt, die Aufgabenstellung nur mündlich den Gruppen zu stellen. Hierzu teilt man die Großgruppe zunächst in Kleingruppen auf. Anschließend beschreibt man das allgemeine Problem, das heißt die Wasserversorgung ist gesundheitlich bedenklich, aber nicht zwingend tödlich. Nun teilt man jeder Gruppe eine Epoche und gibt hierbei ein paar Hinweise, was zu beachten ist, bzw. was möglich ist.
Zur Ausarbeitung der mündlichen Aufgabenstellung kann auf die Aufgabenzettel zurückgegriffen werden:
Literaturhinweise und Quellen.
- Demirovic, Alex 2012: Marx Grün. Gesellschaftliche Naturverhältnisse demokratisieren. http://blue-eng.km.tu-berlin.de/index.php/Datei:Demirovic_Marx_Gr%C3%BCn_Demokratisierung_Naturverh%C3%A4ltnisse.pdf
- Köhler, Bettina und Wissen, Markus: Gesellschaftliche Naturverhältnisse. Ein kritischer, theoretischer Zugang zur ökologischen Krise. http://blue-eng.km.tu-berlin.de/index.php/Datei:K%C3%B6hler_Wissen_Gesellschaftliche_Naturverh%C3%A4ltnisse_Ein_kritischer_theoretischer_Zugang_zur_%C3%B6kologischen_Krise.pdf
- Klatt, Patricia und Frey, Andreas: Woher kam das Zeug bloß? Baden-Württemberg erlebt einen Umweltskandal erster Güte. Trinkwasser und Äcker sind mit Fluorchemie verseucht. Niemand will es gewesen sein, die Behörden mauern. http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/umweltskandal-woher-kam-das-zeug-bloss-14418841.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2