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Baukasten:25 Fragen von Max Frisch: Unterschied zwischen den Versionen

(25 Fragen von Max Frisch)
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Die Teilnehmenden des Bausteins nähern sich den 25 Fragen von Max Frisch an die TU Berlin, indem sie zu erst in Einzelarbeit sich eigene Fragen stellen und diese schriftlich festhalten. Anschließend tauschen sich zwei Teilnehmende über ihre Fragen aus, stellen eventuell neue Fragen, wählen besonders gute Fragen aus und beginnen die Fragen zu abstrahieren. Dies wird in Gruppen von 4, 8 oder 16 Teilnehmenden fortgesetzt, bis sich die gesamte Gruppe wieder zusammenfindet. Ziel ist es eine verdichtetet Fragensammlung zu erstellen, die die wesentlichen und „guten“ Fragen der Gruppe beinhaltet. Anschließend werden die Fragen von Max Frisch ausgeteilt, gelesen, diskutiert (auch im Hinblick auf die Fragen der Gruppe).
  
 
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Version vom 7. Juni 2017, 20:26 Uhr

25 Fragen von Max Frisch

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Die Teilnehmenden des Bausteins nähern sich den 25 Fragen von Max Frisch an die TU Berlin, indem sie zu erst in Einzelarbeit sich eigene Fragen stellen und diese schriftlich festhalten. Anschließend tauschen sich zwei Teilnehmende über ihre Fragen aus, stellen eventuell neue Fragen, wählen besonders gute Fragen aus und beginnen die Fragen zu abstrahieren. Dies wird in Gruppen von 4, 8 oder 16 Teilnehmenden fortgesetzt, bis sich die gesamte Gruppe wieder zusammenfindet. Ziel ist es eine verdichtetet Fragensammlung zu erstellen, die die wesentlichen und „guten“ Fragen der Gruppe beinhaltet. Anschließend werden die Fragen von Max Frisch ausgeteilt, gelesen, diskutiert (auch im Hinblick auf die Fragen der Gruppe).

Titel
25 Fragen von Max Frisch
Thema
25 Fragen von Max Frisch - Weitergedacht und selbst gestellt
Typ
Baustein
Schlagwörter
Ethik, Fragen, Technik, Gesellschaft
Kompetenzen
Kompetenz zur Persepektivübernahme, Kompetenz zur Reflexion auf Leitbilder
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
Einzelarbeit, die sich langsam zur Arbeit in einer Großgruppe steigert
Gruppengröße
Mindestens 10 bis höchstens 30. Bei mehr oder weniger Teilnehmenden muss der Ablaufplan entsprechend angepasst werden, aber es ist durch möglich den Baustein zu verwenden.
Dauer
Zur Vorbereitung des Lehrenden sollten mindestens zwei Stunden eingeplant werden. Zur Durchführung stehen idealerweise 90 Minuten zur Verfügung. In Abwandlungen kann der Baustein aber auch mit weniger oder mehr Zeit genutzt werden.
Material und Räume
(farbige) Karteikarten oder Zettel, am besten noch einen weiteren Raum, damit die Teilgruppen in Ruhe arbeiten können
Qualität
sehr gut
Semester
WS 11/12


Vorbereitung

Vorbereitung für die Moderation

Zur Vorbereitung des Lehrenden sollten mindestens zwei Stunden eingeplant werden.

Vorbereitung für die Teilnehmenden

Für den Baustein benötigen die Teilnehmenden kein besonderes Vorwissen. Sie sollten jedoch dazu bereit sein, sich darauf einzulassen Fragen zu stellen und nieder zu schreiben.

Materialien und Räume

(farbige) Karteikarten oder Zettel, am besten noch einen weiteren Raum, damit die Teilgruppen in Ruhe arbeiten können

Ablaufplan.

Vorbereitung im Raum

00. Minute - Begrüßung und Ankündigungen.

Nach einer kurzen Begrüßung wird direkt in den Baustein ohne einleitende Worte mit der ersten Aufgabe eingestiegen. Ein Ablaufplan oder ein kurzer Ausblick auf die jeweils nächsten Schritte ist nicht nötig. Er wird eher als hinderlich angesehen, da die Teilnehmenden dann schon zu weit voraus schauen(d handeln). Alle Aufgaben werden mündlich gestellt - Beispiele für die Aufgaben sind im Anhang.

05. Minute - Erste Aufgabe, Fragen in Einzelarbeit niederschreiben.

Zu Beginn sollen die Teilnehmenden in Einzelarbeit möglichst viele Fragen niederschreiben. Nach Möglichkeit sollten die Fragen jeweils einzelnen auf Karteikarten/DIN A6-Zetteln festgehalten werden. Es gibt hierbei keine richtigen oder falschen Fragen. Jeder Frage, egal wie dumm oder fernab vom "Thema" sie erscheinen mag, wird ihre eigene Berechtigung zugesprochen. Egal welche Fragen den Teilnehmenden gerade durch den Kopf geht, alle sollten festgehalten werden. Gerade zu Beginn ruft dies bei einigen Teilnehmenden eine gewisse Beklommenheit hervor, weil sie keine klare Problemstellung zum Lösen haben. Die Teilnehmenden brauchen daher etwas Zeit, um sich erstmal an die Aufgabenstellung zu gewöhnen, und entsprechend auch den Mut und die Ermutigung, einfach mal alle Fragen aufzuschreiben, die durch den Kopf gehen. Wird dieser Baustein in die weitere Arbeit eingebunden, dann bietet sich an, den möglichen Fragehorizont einzuschränken, indem er konzentriert wird auf einen bestimmten Teilbereich, z.B. Technik und Gesellschaft, Zukunft, Produktlebenszyklus. Manchen Teilnehmenden hilft es, wenn die Atmosphäre im Raum ruhig gestaltet wird. Das „Sich Fragen“ und das Niederschreiben, bekommt so auch eine meditative Komponente, bei der die Teilnehmenden erstmal in Ruhe in der Seminarsituation ankommen können. Gleichzeitig bietet die Methode aber auch die Möglichkeit, im Anschluss an eine inhaltsintensiven Arbeit, Raum zur Entspannung und Reflexion zu bieten. Die Teilnehmenden brauchen für die Einzelarbeit üblicherweise 5 - 10 Minuten.

10. Minute - Fragen zu zweit gegenseitig sich vorstellen und bearbeiten.

Der nächste Schritt besteht darin, dass sich die Teilnehmenden zu zweit über ihre Fragen austauschen. Der Einfachheit halber bietet sich hierzu der Nachbar oder die Nachbarin an. Zu zweit lesen und besprechen sie ihre Fragen, stellen gegebenenfalls Nachfragen, präzisieren die Fragen oder es ergeben sich auch ganz neue Fragen. Für diesen Austausch sollten ebenfalls mindestens 5-10 Minuten eigeplant werden. Sollten die Teilnehmenden sich zum größten Teil nicht kennen, bietet sich an diese Arbeit zu zweit auch zum Kennenlernen zu nutzen. Hierzu sollten die Teilnehmenden sich nicht mit ihren direkten Nachbarn austauschen, sondern eine Person suchen, die sie nicht kennen. Nach einer kurzen Vorstellung ermöglicht ein intensiver Austausch über die Fragen die andere Person fernab des üblichen kennenzulernen.

15. Minute - Fragen zu viert sich vorstellen und bearbeiten.

Nun setzen sich jeweils zwei Zweier-Gruppen zusammen. Auch diese Vierer-Gruppen können sich unter der Vorgabe bilden, möglichst neue Menschen kennenzulernen. Jetzt sollen die Teilnehmenden sich wieder gegenseitig die Fragen vorstellen, bei Unklarheiten nachfragen, die Fragen präzisieren und eventuell neue Fragen niederschreiben. Als nächste Aufgabe kommt hinzu, dass die Vierer-Gruppen versuchen ähnliche Fragen zusammenzufassen und diese auf den Punkt bringen. Eventuell können die Fragen sogar geclustert werden, wobei es nicht darum geht die Fragen möglichst auf wenige Überthemen zu reduzieren, sondern möglichst pointierte Fragen zu Themenkomplexen zu finden. Hierfür sollten um die 10 Minuten eingeplant werden.

25. Minute - Fragen zu acht sich vorstellen, bearbeiten, pointieren.

Die gleiche Arbeit kann nun nochmal erfolgen, wenn sich zwei Vierer-Gruppen zusammenschließen zu einer Achter-Gruppe. Eventuell lässt es die Zeit und die Gruppengröße zu noch zwei 16er-Gruppen zu bilden. Je größer die Gruppe wird, desto mehr muss darauf geachtet werden, dass die pointiertesten/„besten“ Fragen ausgewählt werden. Vielleicht bietet es sich an, die Fragen in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen, wobei dies nicht als Hierarchisierung verstanden werden darf.

35. Minute - In der großen Gruppe zusammenkommen und Fragen vorstellen.

Anschließend kommen alle Gruppen zusammen und präsentieren ihre Fragen, wobei die Fragen im Mittelpunkt stehen sollten. Verständnisfragen sind hier selbstverständlich erwünscht. Eine allgemeine Diskussion sollte jedoch erst später - vielleicht sogar erst in der Pause - ermöglicht werden. Lässt es die Zeit zu, dann können die Teilnehmenden reihum ihre Lieblingsfrage aus den vorgestellten auswählen und kurz benennen, warum sie gerade diese wichtig finden.

55. Minute - Fragen von Max Frisch austeilen, lesen.

Nachdem die Gruppen sich ihre Fragen gegenseitig vorgestellt haben, werden die 25 Fragen von Max Frisch ausgeteilt und Zeit zum lesen der Fragen gegeben. Hier kann betont werden, dass es nicht darum geht zu zeigen, dass Max Frisch die besseren Fragen hat, sondern dass jede Frage ihren eigenen Wert hat und die Fragen der Teilnehmenden in Pointierung und Schärfe um nichts zurückstehen. Bei Bedarf können auch ergänzende Informationen über Max Frisch genannt werden. Für Ingenieue/innen ist besonders sein Buch "Homo Faber" von besonderem Interesse.

65. Minute - Jede/r reflektiert reihum in der großen Gruppe über die Fragen, stellt seine/ihre "Lieblings-Frage" vor

Reihum wird den Teilnehmenden nun Zeit gegeben kurz und bündig über den Baustein zu reflektieren, ihre Erkenntnis den anderen mitzuteilen und eine persönliche "Lieblings-Frage" von Max Frisch oder aus den selbst erarbeiteten Fragen vorzustellen und die Wahl begründen.

85. Minute - Diskussion.

Abschließend sollte nochmal deutlich gemacht werden, dass es nicht darum gehen kann die Fragen zu beantworten, sondern die Fragen von Max Frisch und die eigenen als Denkanstoß zu nutzen. Vor allem aber auch um Mut zu machen Fragen zu stellen und in Frage zu stellen.

90. Minute - Ende.

Hinweise und Anmerkungen.

Von den Verfasser_innen.

Achte genau darauf, wann Sie zum nächsten Schritt übergehen können. Gib nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Zeit. Mache zu Beginn viel Mut, sich darauf einzulassen einfach mal Fragen nieder zu schreiben und betone immer wieder, dass es hierbei kein richtig und falsch gibt, sondern nur die Fragen, die einem durch den Kopf gehen. Es sollte eventuell geklärt werden oder klar sein, dass es nicht darum geht, die Fragen zu beantworten, sondern vor allem darum, Fragen zu stellen, ohne direkt nach einer Antwort zu suchen.

Der Baustein ist zeitlich und methodisch sehr flexibel einsetzbar. Er wurde auch mehrfach schon bei Vorträgen über Blue Engineering als Beispiel-Bausteine eingesetzt. Hier reicht die Zeit in der Regel nur dafür aus die Fragen niederzuschreiben und zu zweit, eventuell auch zu viert, kurz an zu diskutieren. Exemplarisch sollten dann einzelne Teilnehmende ihre Lieblingsfragen kurz vorstellen. Diese didaktische Methode - Murmelgruppen - kommen bei Konferenzen in der Regel sehr gut an. Die Vorstellung der Fragen von Max Frisch kann reduziert werden auf einleitende Worte und dann sollen die Teilnehmenden Zahlen zwischen 1 und 25 sagen. Die entsprechende Frage wird anschließend vorgelesen und kommentiert. Hieran anschließend können die Fragen noch in Kopie verteilt werden.

Gekürzte Variante.

Materialien zur Durchführung.

Version

Ursprüngliche Version

Kommentar.

Aktuelle Version

Kommentar.

Literaturhinweise und Quellen.

  • Max Frisch: Fragebogen; Suhrkamp, 1998

In seinen Tagebüchern finden sich eine vielzahl von Fragebögen mit jeweils 25 Fragen zu einem Thema, beispielsweise Eigentum, Liebe, Tod. Alle Fragebögen aus den Tagebüchern wurden in dem oben genannten Buch zusammengefasst. Die 25 Fragen an die TU Berlin sind nicht aufgenommen.

  • Anne Levin: Lernen durch Fragen: Wirkung von strukturierenden Hilfen auf das Generieren von Studierendenfragen als begleitende Lernstrategie; Waxmann, 2005

Hier wird betont, wie wichtig das eigene Fragenstellen für den Lernerfolg ist, hierbei spielt es keine Rolle, ob die Fragen anschließend beantwortet werden oder nicht.

  • Neil Postman: Teaching as a Subversive Technique; Delta, 1971

Das Schulsystem in seiner derzeitigen Ausgestaltung wird in Frage gestellt. Als Gegenentwurf wird ein Vorgehen entworfen, der sich stärker mit den Fragen der Lernenden auseinandersetzt.

  • Gregory Stock: The Book of Questions; Workman Publishing, 1987

Eine Zusammenstellung von mehreren hundert Fragen zu verschiedenen Themenfeldern.

  • Gregory Stock: The Book of Questions: Business, Politics and Ethics; Workman Publishing, 1991

Eine Zusammenstellung von Fragen zu den genannten Themen.