Mit dem Beginn des Studiums bricht für viele Menschen ein neuer Lebensabschnitt an. Eine neue Stadt, ein neues Umfeld und viele neue Möglichkeiten. Die Universität bietet den Studierenden der Ingenieurwissenschaften bisher keine Einführung an, die die Integration in das System Universität erleichtert, ihre Gestaltbarkeit vermittelt und zur kritischen Mitarbeit an der Fortentwicklung der Universität ermutigt. Dies resultiert in hohen Abbrecher _ innen-Zahlen in den ersten Semestern, da viele Studierende nie das Gefühl bekommen, „angekommen“ zu sein, und sich stattdessen in der Phase des theorielastigen Grundlagenstudiums verlieren.

Wir wollen eine kritische Studieneinführung organisieren, in der Teilnehmende der Projekt- werkstatt mit Studierenden im ersten Semester arbeiten. Dabei sehen wir unser Angebot als Ergänzung zu den existierenden Einführungsveranstaltungen der Fachschaftsinitiativen. Im ersten Schritt bauen wir ein Vertrauensverhältnis auf und zeigen, dass die Universität ein Ort sozialer Interaktion auch jenseits von Bewertung und Prüfung ist. Wir fördern hierbei den Austausch unter den Erstsemester-Studierenden. Im zweiten Schritt greifen wir auf die vielfältigen existierenden Inhalte von Blue Engineering zurück und schaffen so ein Bewusstsein für zentrale Fragestellungen der Nachhaltigkeit in Ingenieurberuf und -ausbildung. Für einen umfassende Ausbildung halten wir es heutzutage für unverzichtbar sich mit Themen der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Dabei sollen sowohl die Ausbildung an sich, die Entwicklung der Arbeitsorganisation im Ingenieurberuf und der Produktion, als auch zentrale Punkte des Gender-Diskurses behandelt werden. Die Erfahrung jahrelanger Arbeit in Blue Engineering Seminar und Projektwerkstatt bildet dabei das Fundament, sowohl methodisch-didaktisch als auch inhaltlich.

• Bedeutung studentischen Engagements vermitteln, Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigen • Chancen für die eigene Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung aufzeigen • Die Vorteile eines emanzipierten und engagierten Umfeldes erlebbar machen

Dabei wollen wir eigene Erfahrungen teilen und die persönliche Ebene betonen. Unser Ziel ist nicht, innerhalb des ersten Semesters all das von uns als wichtig empfundene Wissen zu vermitteln. Vielmehr wollen wir Reflexion über gesellschaftliche Verantwortung zu einer Selbstverständlichkeit machen.Im Sommersemester 2016 starteten rund 2800 Studierende in ihr erstes Fachsemester. Mit unserem Angebot wollen wir im Sommersemester 2017 mindestens 50 Studierende erreichen.