Baukasten:25 Fragen von Max Frisch - digital: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Teilnehmenden erstellen ihren eigenen Fragebogen mit 25 Fragen und reichen ihn über ein Formular ein. Die Fragebögen werden anschließend unter dem gewählten Namen/Pseudonym/Anonym veröffentlicht. | Die Teilnehmenden erstellen ihren eigenen Fragebogen mit 25 Fragen und reichen ihn über ein Formular ein. Die Fragebögen werden anschließend unter dem gewählten Namen/Pseudonym/Anonym veröffentlicht. | ||
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Ausgehend von deinen zuvor gestellten Fragen, den Fragen der anderen Teilnehmenden und den 25 Fragen von Max Frisch - stell dir nun und anderen Menschen 25 Fragen, die vieles auf den Punkt bringen, was dir wichtig ist. Es müssen nicht unbedingt lange und ausgefeilte Fragen sein, oftmals reichen wenige Worte um bestimmte Aspekte auf einen Punkt - oder besser auf ein Fragezeichen zu bringen. | Ausgehend von deinen zuvor gestellten Fragen, den Fragen der anderen Teilnehmenden und den 25 Fragen von Max Frisch - stell dir nun und anderen Menschen 25 Fragen, die vieles auf den Punkt bringen, was dir wichtig ist. Es müssen nicht unbedingt lange und ausgefeilte Fragen sein, oftmals reichen wenige Worte um bestimmte Aspekte auf einen Punkt - oder besser auf ein Fragezeichen zu bringen. | ||
Dein Fragebogen wird innerhalb des Kurses veröffentlicht - wähle aus unter welchem Namen oder Pseudonym Du deine Fragen veröffentlichen möchtest. Zusätzlich kannst Du auswählen, ob dein Fragebogen allgemein im Rahmen von Blue Engineering veröffentlicht wird. | Dein Fragebogen wird innerhalb des Kurses veröffentlicht - wähle aus unter welchem Namen oder Pseudonym Du deine Fragen veröffentlichen möchtest. Zusätzlich kannst Du auswählen, ob dein Fragebogen allgemein im Rahmen von Blue Engineering veröffentlicht wird. |
Version vom 13. Juli 2020, 20:33 Uhr
25 Fragen von Max Frisch - digital
Der Baustein “25 Fragen von Max Frisch” regt dazu an, sich mit ganz grundsätzlichen Fragen zu Technik und Gesellschaft, eigenem Privatleben, Studium und Beruf, Lehre und Forschung auseinanderzusetzen. Durch den Baustein werden bestehende Strukturen in Frage gestellt und Optionen für ein neues, anderes Denken ermöglicht. Die Teilnehmenden reflektieren in Einzelarbeit ihre eigenen Werte und diskutieren sie mit anderen.
Im Jahr 1987 wurde Max Frisch die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin verliehen. Statt einer klassischen Dankesrede hat er den Anwesenden 25 Fragen gestellt. Max Frisch beabsichtigt mit seinen Fragen nicht, die Universität auf die Suche nach neuen Antworten zu schicken. Stattdessen wollte er mit seinen immer noch aktuellen Fragen zum gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren innerhalb der Universität anregen.
Die Teilnehmenden stellen sich zur Vorbereitung in Einzelarbeit morgens und abends jeweils 5 Fragen und reichen sie ein. In der Präsenzphase tauschen sich die Teilnehmenden in 4er-Gruppen über ihre Fragen aus, stellen eventuell neue, wählen besonders gute Fragen aus und verknüpfen die Fragen miteinander. Anschließend werden die Fragen von Max Frisch gemeinsam gelesen und diskutiert - auch im Hinblick auf die Fragen der Kleingruppe. Zur Nachbereitung erstellen die Teilnehmenden in Einzelarbeit einen eigenen Fragebogen mit 25 Fragen.
Vor-/Nachbereitung
Vorbereitung der Moderation
Die Moderation clustert die Fragen aus der Vorbereitung der Teilnehmenden und erstellt eine quantitative Auswertung. Die Moderation wählt einzelne Fragen aus und sortiert sie nach TING-D, um auf seltene Fragen hinzuweisen bzw. um auf Leerstellen hinzuweisen. Die Moderation anonymisiert alle gesammelten Fragen und veröffentlicht sie innerhalb des Kurses. Die Moderation liest hierfür alle Fragen einmal gegen, um zu vermeiden, dass private Informationen veröffentlicht werden.
Vorbereitung der Teilnehmenden
Die Teilnehmenden reichen eine Woche lang jeden Morgen und Abend 5 Fragen ein, z.B. über ein Formular. Diese Übung ist als eine Art Schreibflussübung gedacht, um die Teilnehmenden auf andere Gedanken als ihre üblichen zu bringen und zugleich wird so eine Reflexion des eigenen Lebens in der Gesellschaft ermöglicht.
Nachbereitung der Teilnehmenden
Die Teilnehmenden schreiben einen Fragebogen mit ihren 25 Fragen an sich und die Gesellschaft.
Ablaufplan
00. Minute - Einstieg und Auswertung der Fragen
Hinweise
Die Moderation beschreibt kurz den Charakter von Fragen im Allgemeinen: Fragen zeigen, dass man keine Antwort hat; Kinder fragen einen Löcher in den Bauch; es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten; in der Schule und Studium lernt man hauptsächlich möglichst schnell und korrekt auf (Klausur-)Fragen zu antworten, aber nicht wie man gezielt Fragen stellt…
- kurze Begrüßung
- die Moderation anonymisiert alle gesammelten Fragen und veröffentlicht sie
- die Moderation führt eine quantitative Auswertung der Fragen durch und ergänzt die Folie
- die Moderation wählt einzelne Fragen nach TING-D aus und stellt sie kurz vor
Folien
Veröffentlichung aller gesammelten Fragen der Teilnehmenden
- Die Moderation anonymisiert alle gesammelten Fragen und veröffentlicht sie innerhalb des Kurses. Die Moderation liest hierfür alle Fragen einmal gegen, um zu vermeiden, dass private Informationen veröffentlicht werden.
Quantitative Auswertung der Fragen der Teilnehmenden
- Die Moderation wertet die Fragen der Teilnehmenden aus, um relevante Themenfelder zu identifizieren. Die Auswertung der Fragen erfolgt zunächst durch eine einfache Clusterung der Fragen, die z.B. durch eine Wordcloud weiter graphisch aufbereitet wird.
einzelne Fragen nach TING-D vorstellen
- Auswahl von mindestens einer Frage pro TING-D Koordinate. Die Moderation wählt hierfür besonders seltene Fragen aus, um auf Leerstellen hinzuweisen bzw. marginalisierte Themen zu stärken.
05. Minute - Kleingruppenarbeit - eigene Fragen und Max Frisch
Hinweise
Die Moderation stellt den Ablauf der Kleingruppenarbeit vor und bildet 4er Kleingruppen. Kleinere und größere Gruppen sind ebenfalls möglich.
Hintergrundinformation zu den 25 Fragen von Max Frisch: In seiner Rede zur Verleihung der Ehrendoktorwürde am 29. Juni 1987 übergibt Max Frisch 25 Fragen an die Mitglieder der Technischen Universität Berlin, die sie sich regelmäßig stellen mögen. Die Fragen sind so gestellt, dass sie nicht unmittelbar auf ihre Beantwortung abzielen, sondern sie regen stattdessen zu einer Reflexion des eigenen und gesellschaftlichen Lebens an. Die Fragen behandeln vorrangig die derzeitige Rolle von Technik in der Gesellschaft als Instrument zur Herrschaft über Natur und Mensch. Zugleich verlangen sie aber auch eine Auseinandersetzung mit persönlichen Wertvorstellungen und ihre Offenlegung. In mehreren Fragen greift Frisch das Überleben der Menschheit auf und fragt sich, ob hieran von Seiten der Mitglieder der Technischen Universität Berlin überhaupt ein ernsthaftes Interesse bestehe. Max Frisch scheint dies mit Blick auf Lebensweise und Bildung zumindest als fraglich.
Folien
Arbeitsschritte - Kleingruppenarbeit - 20 Minuten
- 1 - Sich durch die eigenen Fragen kurz vorstellen - 2 Minuten
- 2 - die Fragen der Gruppe miteinander verknüpfen und erweitern - 3 Minuten
- 3 - 25 Fragen von Max Frisch im Wechsel vorlesen - 5 Minuten
- 4 - Diskussion der eigenen Fragen und die von Max Frisch - 10 Minuten
Sich und die eigenen Fragen vorstellen - 2 Minuten
- Jede_r stellt sich reihum kurz durch zwei, drei eigene Fragen vor
- eine Person beginnt und benennt die nächste Person
die Fragen der Gruppe miteinander verknüpfen und erweitern - 3 Minuten
- verknüpft in einer zweiten Runde eure Fragen miteinander
- baut mit euren Fragen aufeinander auf
- erweitert eure eigenen Fragen und die Fragen der Anderen
25 Fragen im Wechsel einander vorlesen - 5 Minuten
- schaltet alle euer Mikrofon ein
- den Einleitungstext braucht ihr nicht vorlesen
- lest die Fragen von Max Frisch wild durcheinander laut vor
- lest auch immer die Fragennummer mit: Frage 1, Frage 2 etc.
- eine Person beginnt: Frage 1…
- irgendeine andere Person fährt fort: Frage 2…
Fragebogen von Max Frisch an die TU Berlin - 1987
Anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der TU Berlin am 29. Juni 1987 stellt Max Frisch den Mitgliedern der TU Berlin 25 Fragen:
- Frage 1 - Sind Sie sicher, dass die Erhaltung des menschlichen Geschlechts- wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind - Sie wirklich interessiert?
- Frage 2 - Und wenn ja, warum handeln Sie nicht anders als bisher?
- Frage 3 - Was hat die menschliche Gesellschaft mehr verändert, eine französische Revolution oder eine technologische Erfindung - Elektronik z.B.?
- Frage 4 - Wenn Sie bedenken, was wir der technologischen Hochrüstung schon alles verdanken, allein z.B. auf dem Sektor der Küchengeräte etc., finden Sie, man soll den Technologen jedenfalls dankbar sein und also auch den Verteidigungsministern, die ihnen für ihre Forschung unsere Steuern zur Verfügung stellen?
- Frage 5 - Was möchten Sie als Laie nächstens erfunden haben? Stichworte genügen.
- Frage 6 - Können Sie sich eine menschliche Existenz, d.h. die erste Welt, überhaupt vorstellen ohne Computer?
- Frage 7 - Und wenn ja, packt Sie bei dieser Vorstellung das bare Grausen oder eher eine Nostalgie oder packt Sie überhaupt nicht, was der Computer nicht packt?
- Frage 8 - Welche Geräte sind in der kurzen Zeit, seit Sie leben, auf den Markt gekommen, ohne dass seit Menschengedenken je ein Bedürfnis danach bestanden hätte? Nennen Sie die Geräte ohne Angabe der Herstellerfirma. Und warum kaufen Sie diese Geräte?
a) Zwecks Wirtschaftswachstum? b) Weil Sie an Reklame glauben?
- Frage 9 - Die Saurier überlebten 250 Mio. Jahre. Wie stellen Sie sich ein Wirtschaftswachstum über 250 Mio. Jahre vor? Stichworte genügen.
- Frage 10 - Wenn ein Technologe sich als apolitisch bezeichnet, weil es ihm wurscht ist, welche Machtinhaber seine technologischen Erfindungen sich zunutze machen, was halten Sie von demselben?
- Frage 11 - Gesetzt den Fall, Sie bejahen unsere vorhandene Gesellschaft, weil eine bessere nirgendwo verwirklicht ist, finden Sie, dass in einem Zeitalter der Sachzwänge - auf die sich ja unsere Regierenden allemal berufen – Regierungen überhaupt noch nötig sind?
- Frage 12 - Wenn ein Zeitgenosse zwar von Laserstrahlen schon gehört hat, aber keine Ahnung hat, was ein Laserstrahl ist, Hand aufs Herz, können Sie als Wissenschaftler die Ansichten solcher Laien und deren politische Kundgebungen ernst nehmen?
- Frage 13 - Glauben Sie an eine Gelehrtenrepublik?
- Frage 14 - Wann hat die Technologie begonnen, unsere menschliche Existenz nicht mehr zu erleichtern – was ursprünglich der Zweck von Geräten ist - sondern eine außermenschliche Herrschaft über uns zu errichten und die Natur, die sich unterwirft, uns zu entwenden?
- Frage 15 - Halten Sie die Technomanie für irreversibel; gesetzt den Fall, dass die Katastrophe vermeidbar sein sollte?
- Frage 16 - Können Sie sich eine Gesellschaft vorstellen, wo der Wissenschaftler haftbar ist für Verbrechen, die erst dank seiner Erfindung möglich geworden sind? Eine Theokratie z.B.?
- Frage 17 - Gesetzt der Fall, Sie bejahen nicht nur die vorhandene Gesellschaft, sondern sie antworten mit Tränengas, wenn jemand sie in Frage stellt, fürchten Sie nicht, dass der Mensch ohne die große Utopie unweigerlich verdummt, oder fühlen Sie sich gerade deswegen so postmodern wohl?
- Frage 18 - Wie stehen Sie heute angesichts der technischen Machbarkeit der Apokalypse zu der biblischen Metapher mit dem verbotenen Apfel vom Baum der Erkenntnis?
a) Glauben Sie an Freiheit der Forschung? b) Halten Sie es mit dem Papst, der dem Galilei verbietet, dass die Erde sich um die Sonne drehe?
- Frage 19 - Wenn es Ihnen um die Erfindung eines Gerätes geht, das öffentliche Lügen unmöglich macht, wen können Sie sich als Geldgeber für ihre kühne Forschung denken?
- Frage 20 - Was möchten Sie nicht erfunden haben?
- Frage 21 - Kommt es vor, dass eine technologische Erfindung, wenn sie einmal zur Ausführung gelangt ist, sich einer Anwendung verweigert, weil diese nicht der Sinnesart ihres Erfinders entspricht?
- Frage 22 - Können Sie sich denken, dass der menschliche Geist, den wir schulen, im Grund auf Selbstvernichtung der Spezies angelegt ist?
- Frage 23 - Was, außer Wunschdenken, spricht dagegen?
- Frage 24 - Wissen Sie, was Sie zum Forschen treibt?
- Frage 25 und die letzte - Glauben Sie als Wissenschaftler an eine mündige Technologie, d.h. an technologische Forschung im Rahmen einer universitas humanitatis, zu Deutsch, glauben Sie an eine Technische Universität Berlin? Ich hoffe es.
Diskussion der eigenen Fragen und der Fragen von Max Frisch - 10 Minuten
- die Fragen von Max Frisch und eure eigenen Fragen sind gleich viel wert
- diskutiert eure Fragen und Fragen von Max Frisch miteinander
- kommentiert und analysiert jeweils eure Fragen und die Fragen von Max Frisch
- Leitfragen für die Diskussion
- Allgemein
- Was sind eure Lieblingsfragen? Warum?
- Welche Fragen sind besonders aufrüttelnd?
- Welche Unterschiede gibt es zwischen euren Fragen und denen von Max Frisch?
- Mark Twains Hammer
- Hast Du nur Antworten, aber keine Fragen?
- Hast Du auf alle Fragen schon eine Antwort? Wo kommen die Antworten her?
25. Minute - Abschlussdiskussion und Nachbereitung
Hinweise
- alle Kleingruppen wieder in die Großgruppe zurückholen
- kurze Rückmeldung aus den Kleingruppen
- Leitfragen
- Transfer
- Was ist der Wert von Fragen?
- Wie ist das Verhältnis von Fragen und Antworten?
- Was macht es mit Menschen, wenn sie in Schule und Studium darauf zugerichtet werden Fragen zu beantworten, auf die die Fragensteller_innen bereits die einzig richtige Antwort kennt?
- Was macht es mit Lehrenden, wenn sie ausschließlich Fragen stellen, auf die sie bereits die richtige Antwort kennen?
- Nachbereitung - eigenen Fragebogen mit 25 Fragen erstellen und einreichen
Folien
eigenen Fragebogen mit 25 Fragen erstellen
- stelle dir und anderen Menschen 25 Fragen
- stelle die Fragen, die auf den Punkt bringen, was dir wichtig ist
- es müssen nicht lange und ausgefeilte Fragen sein, oftmals reichen wenige Worte
- die Fragen von heute sind Inspiration - nichts weiter
- wähle einen Namen/Pseudonym unter dem du deinen Fragebogen im Kurs veröffentlichen möchtest
- zusätzlich kannst Du deinen Fragebogen im Rahmen von Blue Engineering veröffentlichen
Hinweise und Anmerkungen
Von den Verfasser_innen
- Der Baustein ist zeitlich und methodisch sehr flexibel einsetzbar
- Wird dieser Baustein in die weitere Arbeit eines Seminars eingebunden, bietet es sich an, den möglichen Fragehorizont einzuschränken, indem er auf einen bestimmten Teilbereich konzentriert wird, z.B. Technik und Gesellschaft, Zukunft, Produktlebenszyklus.
- Die Fragen der Teilnehmenden können als Start in die Themen- und Gruppenfindung für die Semesterprojekte genutzt werden.
- Die Fragen können im Laufe eines Semester nochmal aufgegriffen werden, um zum Beispiel die Abschlussdiskussion des gesamten Seminars einzuleiten.
- Im Blue Engineering Seminar an der TU Berlin werden die Fragen von Max Frisch am Ende eines Semester an alle Teilnehmenden ausgeteilt - sie sind damit ein “Zertifikat”, das feierlich überreicht wird.
Nach weiteren Durchführungen
Kommentare von weiteren Personen
Literaturhinweise und Quellen
- Max Frisch: Fragebogen; Suhrkamp, 1998 - In seinen Tagebüchern finden sich eine vielzahl von Fragebögen mit jeweils 25 Fragen zu einem Thema, beispielsweise Eigentum, Liebe, Tod. Alle Fragebögen aus den Tagebüchern wurden in dem oben genannten Buch zusammengefasst. Die 25 Fragen an die TU Berlin sind nicht aufgenommen.
- Anne Levin: Lernen durch Fragen: Wirkung von strukturierenden Hilfen auf das Generieren von Studierendenfragen als begleitende Lernstrategie; Waxmann, 2005 - Hier wird betont, wie wichtig das eigene Fragenstellen für den Lernerfolg ist, hierbei spielt es keine Rolle, ob die Fragen anschließend beantwortet werden oder nicht.
- Neil Postman: Teaching as a Subversive Technique; Delta, 1971 - Das Schulsystem in seiner derzeitigen Ausgestaltung wird in Frage gestellt. Als Gegenentwurf wird ein Vorgehen entworfen, der sich stärker mit den Fragen der Lernenden auseinandersetzt.
- Gregory Stock: The Book of Questions; Workman Publishing, 1987 - Eine Zusammenstellung von mehreren hundert Fragen zu verschiedenen Themenfeldern.
Vorbereitung der Teilnehmenden - Fragen sammeln/einreichen
Hinweis
Durch das morgendliche und abendliche Sammeln von 5 Fragen, kommen die Teilnehmenden in eine Art Schreibflussübung, mit der sie ihr eigenes Leben in der Gesellschaft reflektieren. Um eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den eigenen Fragen zu erreichen, geben die Teilnehmenden jeweils morgens und abends ihre Fragen ab. Eine gesammelte Einreichung am Ende eines Tages oder nach sieben Tagen ist zu vermeiden.
Die Teilnehmenden reichen ihre Fragen über ein Formular ein, idealerweise wird jede Frage in ein eigenes Feld eingetragen, um eine saubere Trennung der Fragen für die Auswertung zu erreichen. Alternativ kann eine Sammlung auch per Email erfolgen.
Wer - wie - was - wieso - weshalb - warum - wer nicht fragt bleibt dumm?! - Frag dich selbst mal eine Woche lang Löcher in den Bauch - 2x5 Fragen pro Tag - 7 Tage lang
Stell dir eine Woche lang jeden Tag jeweils morgens und abends mindestens 5 Fragen und trag sie in das Formular ein. Wähle Fragen aus, die dich beschäftigen, die dir durch den Kopf gehen, die andere sich stellen sollten, die Du anderen stellen möchtest, aber dich nicht traust - denk dran, es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. In der kommenden Sitzung werden alle bis dahin gesammelten Fragen anonym veröffentlicht. Du selbst stellst deine relevantesten Fragen in einer Kleingruppenarbeit vor und diskutierst sie mit deinen Kommiliton_innen.
Nachbereitung der Teilnehmenden - Fragebogen mit 25 Fragen der Teilnehmenden
Hinweis
Die Teilnehmenden erstellen ihren eigenen Fragebogen mit 25 Fragen und reichen ihn über ein Formular ein. Die Fragebögen werden anschließend unter dem gewählten Namen/Pseudonym/Anonym veröffentlicht.
Aufgabenstellung - Eigenen Fragebogen mit 25 Fragen erstellen
Ausgehend von deinen zuvor gestellten Fragen, den Fragen der anderen Teilnehmenden und den 25 Fragen von Max Frisch - stell dir nun und anderen Menschen 25 Fragen, die vieles auf den Punkt bringen, was dir wichtig ist. Es müssen nicht unbedingt lange und ausgefeilte Fragen sein, oftmals reichen wenige Worte um bestimmte Aspekte auf einen Punkt - oder besser auf ein Fragezeichen zu bringen.
Dein Fragebogen wird innerhalb des Kurses veröffentlicht - wähle aus unter welchem Namen oder Pseudonym Du deine Fragen veröffentlichen möchtest. Zusätzlich kannst Du auswählen, ob dein Fragebogen allgemein im Rahmen von Blue Engineering veröffentlicht wird.