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Version vom 22. Februar 2016, 20:43 Uhr
Woher soll die Zeit kommen?
Die arbeitsmarktpolitischen Signale der letzten Jahre sind eindeutig:
keine Fortschritte bei der Reduktion der Wochenarbeitszeit, sogar Ausweitung der Arbeitszeiten in manchen Branchen und bei den öffentlichen Angestellten und Beamten. Dabei ist der Anstieg der Produktivität ungebrochen, für das gleiche Ergebnis muss heute deutlich weniger Arbeit aufgewendet werden als früher.
Weder die Reallohnentwicklung noch die Wochenarbeitszeit spiegeln dies wieder.
Die Produktivitätsgewinne werden stattdessen privatisiert.
Umfragen kommen zum Ergebnis, dass sich viele Menschen 30 Stunden Erwerbsarbeit pro Woche als Ideal vorstellen.
Allerdings ist die 30-Stunden-Woche eine Seltenheit. Im Bereich der geringbezahlten Dienstleistungen gibt es häufig Verträge mit geringerer Stundenzahl und entsprechend geringem Gehalt und auch die meisten Teilzeitverträge haben geringere Stundenzahlen. Daneben gibt es die Vollzeitstellen mit Arbeitszeiten zwischen 35 und 45 Stunden pro Woche.
Die zwei Ansatzpunkte für eine flächendeckende Vergrößerung des Zeitwohlstands sind demnach die Verteilung der verrichteten Arbeit auf mehr Menschen und eine gemeinsame Entscheidungsfindung darüber, wie Produktivitätsgewinne verteilt werden sollen.