Baukasten:Sharing Economy: Unterschied zwischen den Versionen
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== Bei weiterer Durchführung == | == Bei weiterer Durchführung == |
Aktuelle Version vom 7. Juni 2017, 20:04 Uhr
Sharing Economy
Das Teilen, Tauschen und gemeinsame Nutzen von Dingen ist keine neue Erscheinung, sondern wurde bereits weit früher in der Vergangenheit praktiziert und findet heute unter anderem in landwirtschaftlichen Genossenschaftsmodellen, Lesezirkeln und Projekten wie beispielsweise Wikipedia ihren Ausdruck.
Seit wenigen Jahren finden diese etablierten Geschäftsideen und Initiativen eine Ergänzung sowie Erweiterung durch neue Geschäftsmodelle, die unter dem Schlagwort „Sharing Economy“ kontrovers durch Wissenschaft und Medien diskutiert werden. Charakteristische Eigenschaft der aktuellen Ausprägungen ist die Vermittlung von Gütern und Dienstleistungen über Smartphone Applikationen sowie Internet-Plattformen, wie es die bekannten Beispiele Uber und Airbnb demonstrieren.
Der Grat zwischen dem potenziell großen Nutzen und einem radikalen „Plattform-Kapitalismus“ mit „moderner Sklaverei“ ist bei vielen dieser neuen Modelle der Sharing Economy sehr schmal. Insbesondere im Hinblick auf die Aspekte Wettbewerbsgleichheit, Arbeitsschutz sowie soziale Gerechtigkeit erscheint daher eine gesellschaftliche Debatte über mögliche Handlungsbedarfe beispielsweise bezüglich einer Regulierung geboten.
Vor diesem Hintergrund erfolgt zu Beginn des Bausteins eine kurze Einführung in das Thema „Sharing Economy“. Anschließend sollen im Rahmen des Brettspiels mögliche Potenziale sowie Problematiken erspielt und erarbeitet werden. Zum Abschluss des Bausteins erfolgt eine Diskussion, in der das erlangte Wissen zusammengetragen und bezüglich des TING-D Modells eingeordnet wird. Insgesamt sollen die Kursteilnehmer_innen somit für die Thematik sensibilisiert werden.
Ablaufplan
Vorbereitung des Raumes (15 min)
Für die Durchführung des Bausteins ist es erforderlich den Laptop mit dem Beamer zu verbinden. Zudem müssen ca. 20 Stühle in Richtung des Beamers und der Tafel aufgestellt werden.
Für den ersten Arbeitsschritt muss außerdem die Tafel mit einer Matrix entsprechend Folie 6 der PowerPoint Präsentation (PPT) vorbereit werden.
Für den zweiten Arbeitsschritt müssen bis auf vier Tische alle anderen zur Seite oder in den hinteren Teil des Raumes geschoben werden. Die vier verbleibenden Tische werden mit jeweils 5 Stühlen im Raum in einem gewissen Abstand zueinander aufgestellt. Auf jedem Tisch wird ein Spielbrett mit den Spielfiguren, Würfeln und Spielkarten platziert.
Für den dritten Arbeitsschritt müssen insgesamt 5 Plakate mit den Überschriften Technik, Individuum, Natur, Gesellschaft und Demokratie beschriftet werden. Diese müssen für die Diskussion an der Tafel befestigt werden (am besten erst kurz vor der Diskussion die Plakate aufhängen)
00 - 15. Minute - Erster Arbeitsschritt – Thematische Einführung
Lernziele
Die Seminarteilnehmer_innen sollen einen Überblick über die Entwicklung der Sharing Economy sowie ein Verständnis für ihre aktuellen Ausprägungen (in Bezug auf Branchen sowie Interaktionspartner_innen) erhalten.
Inhalt
Im Rahmen einer kurzen Präsentation werden die Seminarteilnehmer_innen in das Themenfeld Sharing Economy eingeführt (Folien 1-5 der PPT). Anschließend wird die in der Vorbereitung erstellte Matrix erklärt und gemeinsam befüllt. Abschließend kann die in der Präsentation hinterlegte Matrix kurz gezeigt werden. Wichtig ist, dass die Seminarteilnehmer_innen lernen, dass die Sharing Economy sehr viele Ausprägungen (kommerzielle, nicht kommerzielle, verschiedene Branchen usw.) aufweist. Als Vorbereitung für das Spiel sollten zudem die Firmen "Uber" und "Airbnb" erklärt werden.
Methode
Präsentation, gemeinsames Brainstorming
15 - 45. Minute - Zweiter Arbeitsschritt – Brettspiel
Lernziele
Die Seminarteilnehmer_innen sollen aus der Sharing Economy entstehende Problematiken und Potenziale in spielerischer Form kennenlernen. Das Spiel ist dabei auf aktuell intensiv diskutierte Modelle in den Bereichen Wohnraum, Mobilität und Dienstleistung ausgerichtet. Zusätzlich soll das Spiel den Teilnehmer_innen aufzeigen, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die eigene Lebenssituation sowie die anderer Individuen haben kann.
Inhalt
Zuerst müssen die Regeln des Spiels "Dare to Share" erklärt werden (siehe hierzu Folien 9-10 der PPT sowie noch detaillierter die hochgeladene Spielanleitung). Anschließend werden die Teilnehmer_innen in vier Gruppen mit jeweils mindestens 3-4 Personen aufgeteilt und auf die 4 Tische mit den Spielen verteilt. Um etwaige Fragen bezüglich der Regeln klären zu können, sitzt jeweils eine Person der durchführenden Gruppe am Tisch. Nachdem das Spiel (in Abhängigkeit von der Zeit) ein- oder zweimal durchgespielt wurde, teilt jede betreuende Person den Spieler_innen das Factsheet (ebenfalls hochgeladen) aus, das diese im folgenden lesen sollen.
Methode
Brettspiel und selbstständiges Lesen
45 - 60. Minute - Dritter Arbeitsschritt – Diskussion
Lernziele
Die im Brettspiel erlebten Ereignisse sollen in Kombination mit den gelesenen Fakten sowie eigenen Erfahrungen reflektiert und anschließend entlang des TING-D Modells diskutiert werden.
Inhalt
Zu Beginn erfragt die moderierende Person die Erfahrungen und Erkenntnisse der Spieler_innen aus dem Spiel. Anschließend werden gemeinsam die Auswirkungen der Sharing Economy insbesondere im Hinblick auf Individuum, Gesellschaft und Natur diskutiert. Die wesentlichen Ergebnisse werden auf den vorbereiteten Plakate dokumentiert. Weiterhin sollen Lösungsansätze für die identifizierten Probleme (beispielsweise Regulierung) erörtert werden.
Methode
Diskussion
Hinweise und Anmerkungen
Von den Verfasser_innen
Bei der ersten Durchführung konnten wir das Spiel in einer Gruppe bis zu drei Mal spielen. Exakt lässt es sich leider nicht planen, da die Dauer sowohl vom Würfelglück als auch vom Ereigniskarten-Glück abhängt. Wie im obigen Punkt "Qualität" angegeben, könnte das Spiel bzw. der Baustein auf 90 Minuten verlängert werden. Das Faktenblatt ist für die Qualität der Diskussion sehr wichtig und kann in Zukunft ergänzt werden.
Wenn der Baustein auf 90 Minuten verlängert werden kann oder sollte, müsste das Spielbrett angepasst werden. In der PowerPoint Datei müssten dafür weitere Spielfelder eingefügt werden. Die Vorlage des Spielbretts befindet sich sowohl im DIN A2 als auch im DIN A3 Format im hochgeladenen Ordner unter (3) Brettspiel.
Bei weiterer Durchführung
Materialien zur Durchführung
Alle erforderlichen Dateien sind im hochgeladenen Ordner zu finden. Das Spielbrett sowie die Spielkarten liegen beim Blue-Engineering Team bereit. Würfel und Spielfiguren müssen mitgebracht werden.
Literatur und weitere Quellen
Literaturverzeichnis
BPB. Materialistische und postmaterialistische Werte | Bundeszentrale für politische Bildung [online] [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2016/226961/materialistische-und-postmaterialistische-werte
DELOITTE, 2015. Sharing Economy: Teile und verdiene! Wo steht die Schweiz.
DEMARY, V., 2015. Competition in the Sharing Economy [online] [Zugriff am: 31. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.iwkoeln.de/studien/iw-policy-papers/beitrag/vera-demary-competition-in-the-sharing-economy-235445
DEWENTER, R. Regulierungsbedarf in der "Sharing Economy"
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG GMBH, 26. Mai. 2016. Share Economy: Vom Wert des Teilens [online]. 26 Mai 2016, 12:00 [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/share-economy-vom-wert-des-teilens-13990987.html
GSELL, M., 2015. Vom "Nutzen statt Besitzen" zur Sharing Economy: Eine Systematisierung der Ansätze. Öko-Institut Working Paper1/2015.
HEINRICHS, H. und H. GRUNENBERG, 2012. Sharing Economy. Auf dem Weg in eine neue Konsumkultur? Lüneburg: CSM, Centre for Sustainability Management. ISBN 978-3-942638-29-6.
MARTIN GSELL ET AL. Nutzen statt Besitzen: Neue Ansätze für eine Collaborative Economy. SLEE, T., 2016. Deins ist Meins. Die unbequemen Wahrheiten der Sharing Economy. München: Kunstmann, A; Verlag Antje Kunstmann GmbH. ISBN 3956141040.
SOLMECKE, C. und LENGERSDORF BONNY, 2015. Rechtliche Probleme bei Sharing Economy [online] [Zugriff am: 31. Mai 2016]. Verfügbar unter: https://www.wbs-law.de/wp-content/uploads/2015/08/MMR-2015-493-Rechtliche-Probleme-bei-Sharing-Economy.pdf
SPIEGEL ONLINE, 16. Apr. 2016. Share Economy: Die zer-teilte Gesellschaft - SPIEGEL ONLINE [online]. 16 April 2016, 12:00 [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/sharing-economy-die-zer-teilte-gesellschaft-a-1076216.html
SPIEGEL ONLINE, 2. Sep. 2014. Ethik der Share Economy: Anleitung für den Uber-Menschen - SPIEGEL ONLINE [online]. 2 September 2014, 12:00 [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/uber-und-airbnb-ethik-der-share-economy-a-988612.html
SPIEGEL ONLINE, 26. Mrz. 2016. Angestellte bei Airbnb und Uber: "Diese Jobs schaffen ein neues Prekariat" - SPIEGEL ONLINE [online]. 26 März 2016, 12:00 [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/airbnb-und-uber-was-steckt-hinter-der-sharing-economy-a-1083971.html
SÜDDEUTSCHE.DE GMBH. Mitwohnzentralen – Wie Airbnb die Städte verändert [online] [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-zweckentfremdet-1.2597771
TEUBNER, T. Sharing Economy [online]. Über das Internet werden heute Wohnungen, Autos, Mitfahrgelegenheiten, Bücher und vieles mehr von Privat zu Privat vermittelt. Ein globaler Megatrend oder lediglich die Übertragung des Prinzips "Flohmarkt" in das 21. Jahrhundert? [Zugriff am: 27. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://timmteubner.de/graphics/sharing_kt48.pdf
VERBRAUCHERZENTRALE BUNDESVERBAND. Bericht zur Umfrage "Sharing Economy" | TNS Emnid | Deutscher Verbrauchertag 2015 [online] [Zugriff am: 27. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/504445/umfrage/bereitschaft-der-deutschen-verbraucher-dinge-zu-verleihen/
WEDDE, P. und I. WEDDE, 2015. Schöne neue "share economy"? Berlin: Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung. ISBN 3958611087.
WERNER EICHHORST und ALEXANDER SPERMANN. Sharing Economy – Chancen, Risiken und Gestaltungsoptionen für den Arbeitsmarkt [online] [Zugriff am: 26. Mai 2016]. Verfügbar unter: http://www.iza.org/en/webcontent/publications/reports/report_pdfs/iza_report_69.pdf
Medienverzeichnis
https://www.youtube.com/watch?v=dezXi0bCyHM
https://www.youtube.com/watch?v=gj_VqM3BfWI
Video-Beschreibung:
Die Dokumentation begibt sich in Europa auf Spurensuche nach dem Geheimnis des Erfolges und der Faszination der sogenannten Sharing Economy. Die zweiteilige Dokumentation diskutiert kontrovers den Trend und wagt einen Ausblick in die Zukunft. Der erste Teil durchleuchtet das Geheimnis des Erfolgs der Sharing Economy und zeigt deren vielfältige Facetten.
Beide Videos stammen aus der ARTE-Dokumentation "Sharing Economy: Mehr als nur ein Trend?"
Weitere Informationen sind unter dem folgenden Link abrufbar.
http://future.arte.tv/de/tauschen-statt-kaufen-wie-verandert-technologie-den-konsum/sharing-economy-mehr-als-nur-ein-trend?language=de
Weblinks
http://www.airbnbvsberlin.de/ - Interessante Aufbereitung des Airbnb-Angebots in Berlin
http://www.offene-werkstaetten.org/werkstatt-suche - Infografik zu Sharing Economy Angeboten in Deutschland
http://www.i-share-economy.org/verzeichnis - Infografik zu Sharing Economy Angeboten in Deutschland