TUB:Seminar:Aktuelles Semester: Unterschied zwischen den Versionen
(→Digitaler Blue Engineering Kurs - Offen für alle Studierenden von allen Unis/Hochschulen - dienstags - 10.00 > 12.00 Uhr - 19. April bis 19. Juli 2022) |
(→Blue Engineering auf dem Campus der TU Berlin - Sommersemester 2023 - ab 22. Oktober 2024 - dienstags - 10.00 > 14.00 Uhr) |
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− | + | Das Blue Engineering Seminar an der TU Berlin findet im WiSe 2024/2025 in Präsenz auf dem Campus am Ernst-Reuter-Platz statt. | |
Durch das interdisziplinäre Blue Engineering Seminar ergänzt ihr als Studierende euer Fachwissen durch ein Orientierungswissen und erwerbt Kompetenzen, die euch helfen, eure Rolle in Bezug auf Technik und Gesellschaft zu kennen und mit anderen gemeinsam auszugestalten. | Durch das interdisziplinäre Blue Engineering Seminar ergänzt ihr als Studierende euer Fachwissen durch ein Orientierungswissen und erwerbt Kompetenzen, die euch helfen, eure Rolle in Bezug auf Technik und Gesellschaft zu kennen und mit anderen gemeinsam auszugestalten. | ||
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'''Wer?''' - Angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Studierende der Planungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften mit einem Interesse an Technik, Gesellschaft und Verantwortung können problemlos teilnehmen. Es gibt eine Kapazitätsbeschränkung von 40 Plätzen. | '''Wer?''' - Angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Studierende der Planungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften mit einem Interesse an Technik, Gesellschaft und Verantwortung können problemlos teilnehmen. Es gibt eine Kapazitätsbeschränkung von 40 Plätzen. | ||
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'''Ablauf?''' - Jede Sitzung besteht aus einer Vorbereitung, einem 160 minütigen Präsenztermin mit Pause und Anwesenheitspflicht und einer kurzen Nachbereitung | '''Ablauf?''' - Jede Sitzung besteht aus einer Vorbereitung, einem 160 minütigen Präsenztermin mit Pause und Anwesenheitspflicht und einer kurzen Nachbereitung | ||
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'''Prüfungsform?''' - Portfolioprüfung aus zwei Teilprüfungen - individuelles Lernjournal (50%) - Entwicklung, Durchführung und schriftliche Dokumentation eines eigenen Bausteins (Lehreinheit) in einer Semesterprojektgruppe (50%). | '''Prüfungsform?''' - Portfolioprüfung aus zwei Teilprüfungen - individuelles Lernjournal (50%) - Entwicklung, Durchführung und schriftliche Dokumentation eines eigenen Bausteins (Lehreinheit) in einer Semesterprojektgruppe (50%). | ||
− | '''Kontakt?''' - seminar@blue-engineering.org | + | '''Kontakt?''' - seminar@blue-engineering.org – sei bitte zum ersten Termin für weitere Informationen und die Anmeldung zum Seminar vor Ort (H3007) anwesend. |
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== Rahmenbedingungen für die Umsetzung an der TU Berlin == | == Rahmenbedingungen für die Umsetzung an der TU Berlin == |
Aktuelle Version vom 17. Oktober 2024, 17:07 Uhr
Blue Engineering Seminar an der TU Berlin
Kontakt
Seminar@blue-engineering.org
Blue Engineering auf dem Campus der TU Berlin - WiSe2024/2025 - ab 22. Oktober 2024 - dienstags - 10.00 > 14.00 Uhr
Das Blue Engineering Seminar an der TU Berlin findet im WiSe 2024/2025 in Präsenz auf dem Campus am Ernst-Reuter-Platz statt.
Durch das interdisziplinäre Blue Engineering Seminar ergänzt ihr als Studierende euer Fachwissen durch ein Orientierungswissen und erwerbt Kompetenzen, die euch helfen, eure Rolle in Bezug auf Technik und Gesellschaft zu kennen und mit anderen gemeinsam auszugestalten.
Ihr kommt im Seminar mit Studierenden verschiedener Studiengänge ins Gespräch. Vorrang bei der Platzvergebung haben Studierende, die das Seminar als Wahlpflichtmodul einbringen können. Dennoch sind Studierende anderer Studiengänge bei ausreichend Plätzen mehr als willkommen. Trotz des Ingenieur*innenbezugs im Namen, können Studierende aus den Geistes- und Sozialwissenschaften problemlos teilnehmen, ein vertieftes Technikverständnis ist nicht notwendig.
Im Seminar nutzen wir unterschiedliche didaktische Methoden, so dass ihr euch die verschiedenen Inhalte im Wesentlichen gemeinsam erarbeitet. Es kommt so gut wie kein Frontalunterricht vor, stattdessen möchten wir euch ermutigen, das jeweilige Thema nicht nur aktiv kennenzulernen und gemeinsam zu hinterfragen - sondern insbesondere auch eure eigenen Themen einzubringen und so das gesamte Seminar mitzugestalten. Das Blue Engineering Seminar ist damit eine Abwechslung zu gängigen Vorlesungen und Übungen. Interdisziplinäres, selbstständiges und kreatives Lernen und Denken stehen an erster Stelle.
Wer? - Angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Studierende der Planungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften mit einem Interesse an Technik, Gesellschaft und Verantwortung können problemlos teilnehmen. Es gibt eine Kapazitätsbeschränkung von 40 Plätzen.
Wann? - Vom 22. Oktober 2024 bis zum 11. Februar 2024 - immer Dienstags von 10.00 - 14.00 Uhr
Wo? - In Woche 1 im H3007
Ablauf? - Jede Sitzung besteht aus einer Vorbereitung, einem 160 minütigen Präsenztermin mit Pause und Anwesenheitspflicht und einer kurzen Nachbereitung
Themen? - Plastik, Bisphenol A, Das Produktivistische Weltbild, Technikgestaltung und -bewertung, Verantwortung im Ingenieur*nnenberuf, Arbeit & Gesellschaft, Gender & Diversity, Algorithmic Bias, Transhumanismus … und eure Themen
Prüfungsform? - Portfolioprüfung aus zwei Teilprüfungen - individuelles Lernjournal (50%) - Entwicklung, Durchführung und schriftliche Dokumentation eines eigenen Bausteins (Lehreinheit) in einer Semesterprojektgruppe (50%).
Kontakt? - seminar@blue-engineering.org – sei bitte zum ersten Termin für weitere Informationen und die Anmeldung zum Seminar vor Ort (H3007) anwesend.
Rahmenbedingungen für die Umsetzung an der TU Berlin
Die TU Berlin bekennt sich in ihrem Leitbild und in der Allgemeinen Studien- und Prüfungsordnung die Nachhaltige Entwicklung zu fördern. Das Blue Engineering-Seminar ist in diesem Sinn ein zentraler Beitrag im Bereich der Lehre und wird seit 2011 jedes Semester angeboten. Im Schnitt legen etwa 80 Studierende pro Semester eine Prüfung ab. Derzeit kann das Seminar als 6-LP-Wahlpflichtmodul unter anderem in den Studiengängen Maschinenbau, Informationstechnik im Maschinenwesen und Wirtschaftsingenieurwesen belegt werden. Eine Ausweitung auf andere Bachelor-Studiengänge ist wünschenswert.
Angesiedelt ist das Blue Engineering-Seminar am Fachgebiet Konstruktion von Maschinensystemen. Modulverantwortlicher ist Prof. Dr.-Ing. Henning Meyer. Für die Durchführung ist André Baier als wissenschaftlicher Mitarbeiter verantwortlich. Die Durchführung erfolgt im wesentlichen durch drei Tutor_innen, die alle Grundbausteine eigenständig durchführen und die Teilnehmenden das ganze Semester über begleiten.
Das Blue Engineering-Seminar an der TU Berlin hat eine Gesamtkapazität von 100 Teilnehmenden pro Semester. Das Seminar ist so gestaltet, dass die Teilnehmenden für zeitweise in einem Raum zusammenkommen und hier zusammenarbeiten. Die meiste Zeit werden sie jedoch auf drei Räume aufgeteilt, um intensivere Gruppenarbeiten zu ermöglichen. Das Seminar umfasst pro Woche 4 Stunden und erstreckt sich über das ganze Semester. Es besteht im wesentlichen aus drei Phasen:
Geschichte des Blue Engineering Seminars an der TU Berlin
Im Januar 2009 haben ein paar Ingenieurs-Studierende ein Referat im Seminar "Soziologie des Ingenieurberufs" gehalten. Sie haben sich ausgemalt, wie innerhalb der Ingenieursarbeit die soziale und ökologische Verantwortung ernst genommen werden kann und was es im Studium und Betrieb bedarf, damit aus ihrer Phantasie Wirklichkeit wird. Diese kleine Gruppe hat damals Blue Engineering gegründet und ihren Kommiliton_innen vorgestellt.
Einige haben diese Idee aufgegriffen und in den folgenden Semestern an der TU Berlin in die Tat umgesetzt. Zuerst haben sie das Konzept von Bausteinen als gut dokumentierte 90-minütige Einheiten entwickelt, die den Lehr-/Lernprozess nahezu vollständig auf die Gruppe verlagern. Für die Durchführung werden daher keine Expert_innen benötigt, sondern allenfalls Moderator_innen.
Nachdem die ersten 15 Bausteine entwickelt wurden, ist im Wintersemester 2011/2012 das erste Blue Engineering Seminar mit 25 Teilnehmenden gestartet. Es wurde einzig von Tutor_innen durchgeführt und ermöglichte die Bearbeitung eigener, frei gewählter Projektideen, was die Teilnehmenden sehr schätzten. Denn dadurch konnten sie auf Augenhöhe mit anderen Studierenden Themen behandeln, die im Studium oft zu kurz kommen. Statt einer Klausur wird das Seminar mit einer Semesterarbeit abgeschlossen, die in verschiedenen Lehr-/Lernkontexten weiterverwendet werden kann - in der Regel also neue Bausteine. Ihre Arbeit und Energie waren also nicht für die Mülltonne, sondern haben eine weitergehende Bedeutung, da schließlich die neuen Bausteine in den kommenden Semestern wieder eingesetzt werden können. So ist im Laufe der nun 10 Semester ein Fundus an über 100 Semesterarbeiten entstanden, der eine ansehnliche Breite der sozialen und ökologischen Verantwortung von Ingenieur_innen abdeckt.
Um eine sichere Weiterentwicklung zu gewährleisten, wird das Seminar seit dem Wintersemester 2012/2013 als Studienreformprojekt von wissenschaftlichen und studentischen Beschäftigten gestaltet. Es hatte drei Ziele 1) das Seminar inhaltlich und didaktische weiterentwickeln, 2) die Kapazität von 25 auf etwa 100 Teilnehmende erhöhen und hierbei weder den interaktiven Charakter zu verlieren noch mehr Personal zu benötigen und 3) den Lehr-/Lernprozess weitestgehend auf die Teilnehmenden zu verlagern, so dass diese ihr eigenes Seminar gestalten.
Im Laufe der vier Jahres als Studienreformprojekt wurden alle drei Ziele erreicht. Seit zwei Semestern wird das Seminar nur von drei Tutor_innen durchgeführt. Sie schaffen einen Raum, in dem sich die Teilnehmenden aktiv einbringen, miteinander über Technik und Gesellschaft ins Gespräch kommen und schließlich im Wesentlichen mitgestalten - sowohl ihr jeweiliges Semester, als auch die weitere Entwicklung des Seminars insgesamt. Um Ihnen einen ersten Eindruck zu vermitteln, finden Sie ein Foto von der ersten Woche des aktuellen Semesters im Anhang. Und nicht erschrecken, es sind nicht immer alle Teilnehmenden in einem Raum. Etwa die Hälfte der Sitzungen teilen wir sie auf drei Gruppen auf.
Studierende haben also ihr eigenes, erfolgreiches Seminar entwickelt und umgesetzt, das jetzt jedes Semester 100 Teilnehmende anspricht. An ein paar kleineren Stellen kann sicherlich noch etwas verbessert werden, aber im Großen und Ganzen hat das Seminar nun ein stabiles Grundgerüst, das keiner weiteren Entwicklung bedarf. Die Arbeit des Studienreformprojekts ist somit beendet und das Blue Engineering Seminar kann in die Regellehre der TU Berlin übernommen werden.
Eine Projektwerkstatt entwickelt eigenständig ein Seminar und bietet es an
Die Projektwerkstatt Blue Engineering an der TU Berlin hatte sich in der Zeit vom Wintersemester 2009/2010 bis Sommersemester 2012 anderem zum Ziel gesetzt, ein Seminar zu entwickeln. Es sollte die Möglichkeit bieten, die soziale und ökologische Verantwortung des Ingenieurberufs im Studium sowohl theoretisch, als auch praktisch zu thematisieren. Hierfür wurde ein anspruchsvolles Konzept ausgearbeitet, das sich inhaltlich und methodisch von bestehenden Lehrveranstaltungen absetzt. Das Blue Engineering Seminar ist eine projektorientierte Lehrform, in der nach Interesse, Priorität und Tagesaktualität Themen der ökologischen und sozialen Verantwortung im Ingenieursberuf behandelt werden, sowie in Bezug zu den individuellen und gesellschaftlichen Handlungsoptionen gesetzt werden. Im Wintersemester 2011/2012 und im Sommersemester 2012 wurde das Seminar durch die Tutor_innen der Projektwerkstatt erstmals erprobt. Auf Grund der positiven Erfahrungen der Durchführenden, sowie der ausschließlich positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden entschloss sich die Blue Engineering Gruppe das Seminar nach Möglichkeit weiterzuführen.
Erste Phase als Studienreformprojekt - 2012 bis 2014
Eine weitere Entwicklung des Seminars, das bis zu diesem Zeitpunkt rein studentisch entwickelt und durchgeführt wurde, wurde durch die Einrichtung eines zweijährigen Studienreformprojekts zum Wintersemester 2012/2013 gewährleistet. Durch das Studienreformprojekt konnten zwei wissenschaftliche Mitarbeitende und zwei studentische Beschäftigte eingestellt werden.Hierdurch sollte eine inhaltliche Vertiefung, eine didaktische Verfeinerung sowie ein kapazitiven Ausbau ermöglicht werden. In allen vier Semestern wurde das Seminar weiter angeboten, so dass die Weiterentwicklung ein kontinuierlicher Prozess bei verschiedene Formen entwickelt, getestet, verworfen und beibehalten wurden. Ziel war es trotz einer steigenden Teilnehmendenzahl den kollegialen, kreativen Charakter des Blue Engineering Seminars beizubehalten. Dies wurde unter anderem dadurch erreicht, dass die Gestaltung des Seminars stark in die Hände der Teilnehmenden selbst gelegt wurde, die immer mehr für den Lehr-/Lernprozess der des gesamten Kurses verantwortlich wurden. Mit Abschluss des Studienreformprojekts in seiner ersten Phase (Wintersemester 2012/13- Sommersemester 2014) können nun bis zu 100 Studierende pro Semester am Seminar teilnehmen - und dies bei einem gleichbleibenden Charakter sowie Personalaufwand.
Zweite Phase als Studienreformprojekt - 2015 bis 2017
In der zweiten Phase (Wintersemester 2014/15 - Sommersemester 2016) wurden erreichten Ziele punktuell ausgebaut und finalisiert. Hierzu zählt vor allem eine noch stärkere Eigenverantwortung der Teilnehmenden für eine erfolgreiche und lohnende Teilnahme am Seminar sowie die Erarbeitung eines umfassenden theoretischen Konzepts, das der inhaltlichen Ausrichtung des Seminars zu Grunde liegt. Die beiden Kernziele der Verlängerungsphase waren eine Evaluation des Seminars sowie die Dokumentation des umfangreichen Erfahrungswissens der durchführenden Personen, so dass das Seminar personenunabhängig an der TU Berlin fortgeführt werden kann und in anderen Lehr-/Lernsituationen als good practice Beispiel nützlich ist.
Dritte Phase als Projekt im Rahmen der Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive (QIO)
Durch die Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive wird das Blue Engineering Seminar inhaltlich und methodisch in die jeweiligen Bachelor-Studiengänge überführt sowie bei Bedarf für eine höhere Teilnehmendenzahl skaliert. Hierdurch lernen bereits Studierende in ihren ersten Semestern die sozialen und ökologischen Aspekte von Technikgestaltung kennen, so dass sie neben dem notwendigen Fachwissen/-kompetenzen auch ein Orientierungswissen und Gestaltungskompetenzen einer nachhaltigen Entwicklung erwerben. Dies lässt eine niedrigere Abbruchquote erwarten, da die Studierenden schon frühzeitig die gesellschaftliche Relevanz ihres Studienfachs erkennen. Durch die Verankerung in Bachelor-Studiengängen ist zukünftig eine universitäts-interne Zuteilung von Tutor_innenstellen möglich, was zu einer dauerhaften Verstetigung des Seminars führt.